Aus der Eremitage in die Eifel

HIMMEROD. "Friedensbotschaft" heißt die Ausstellung mit Emailkunstwerken des zwölften bis 19. Jahrhunderts, die ab 29. August bis 5. Oktober im Email-Museum der "Alten Mühle" in Himmerod gezeigt wird. Das Besondere: Die Exponate stammen aus einem der berühmtesten Museen der Welt: der Eremitage in St. Petersburg.

"Zum ersten Mal nach über 40 Jahren künstlerischem Arbeiten nehme ich für mich in Anspruch, etwas ganz Besonderes geschafft zu haben." Gertrud Rittmann-Fischer, die Präsidentin des "Creativ Kreis International - World Wide Artists" (CKI) spricht gegenüber dem Trierischen Volksfreund von "ihrem Lebenswerk", als sie von ihren erfolgreichen Bemühungen um die kostbaren Leihgaben aus der weltbekannten staatlichen Ermitage in St. Petersburg erzählt. Diese begannen am 6. Juli 2001. Die Himmeroder Email-Künstlerin wurde auf Einladung des Moskauer Kulturministeriums gleichzeitig mit dem Direktor der Ermitage im Museum selbst als "Botschafterin für Kultur und Kunst" ausgezeichnet.Zur Ehrung geführt hatten ihre Bemühungen um die deutsch-russischen Kultur- und Kunstbeziehungen. Sie hatte seit 1988 den Kontakt der russischen Email-Künstler zum CKI aufgebaut.Gleichzeitig baute sie im Baron von Stieglitz Museum in St. Petersburg eine Email-Abteilung auf, stattete sie mit Material und Geräten aus. Heute wird die Email-Kunst dort als Pflichtfach gelehrt. "Ich hatte damals gegenüber dem allmächtigen Professor Michail Piotrovskij den Mut nach Exponaten seiner großen Ermitage für das kleine Himmeroder Museum zu fragen", sagt sie heute. Die Freude über die Antwort von damals: "Lassen Sie uns zusammenarbeiten", ist der CKI-Präsidentin heute noch anzumerken. Als dann Monate später das schriftliche Angebot für die wertvollen Exponate kam, mussten eigentlich die hohen Kosten für Leihgebühr, Versicherung, Transport und Begleitpersonen die "große Sache" zum Scheitern bringen.Zwei Mitarbeiterinnen begleiten die Ausstellung

Gertrud Rittmann-Fischer gelang es dennoch, durch viele Gespräche unter Einbindung der Ministerien in Berlin und Mainz und einem zusätzlichen Besuch in Petersburg die Lösung zu finden: Zwei wissenschaftliche Mitarbeiterinnen der Ermitage, Dr. Oga Kostjuk, und Dr. Marta Kryzanovskaja, werden die Leihgaben begleiten und die Ausstellung auf- und abbauen und die Zeit nutzen, um an den Universitäten in Trier, Speyer, Mainz und Köln Studien für ihre Akademie zu absolvieren."Das zu organisieren und die Kosten in Verbindung mit dem Förderverein und Walter Densborn aufzubringen, war möglich", so Rittmann-Fischer. Letzter Stolperstein war dann die offizielle Genehmigung der Ministerien in Moskau. Die deutschen Behörden hatten vorher akribisch genau ihre Nachforschungen in Bezug auf "Beutekunst" abgeschlossen.Und zu guter Letzt gelang es Rittmann-Fischer auch noch mit Hilfe des auswärtigen Amtes, die Ausstellung in Himmerod in den Rahmen des "Jahres der Russischen Kultur in Deutschland" zu stellen.Deshalb zieren Einladung und aufwändig gestalteten Austellungskatalog das Logo der "Deutsch-Russischen Kulturbegegnungen 2003/2004" sowie Grußworte von Wladimir Putin, den Ministern Igor Iwanow und Michael Schwydkoj sowie Bundesaußenminister Joschka Fischer.

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