BIOGRAFIE

Heinz Schneeberg wurde 1919 in Wittlich geboren. Von seinem Vater Carl erhielt er die erste musikalische Ausbildung. Nach dem Besuch der höheren Stadtschule in Wittlich besuchte er von 1934 bis 1938 die Musikschule in Ellrich/Thüringen.

Von 1938 bis 1945 blies er die erste Trompete im Musikkorps des Infanterie-Regimentes 107 der Wehrmacht. Nach dem Krieg studierte er in Köln, bevor er Mitglied im Rundfunkorchester des Südwestfunks wurde. 1948 beendete er seine Berufsmusikerlaufbahn und kam nach Wittlich zurück. Hier übernahm er am 15. März 1951 die musikalische Leitung des Blasorchesters und fortan hieß er nicht mehr Heinz Schneeberg, sondern Schneebergs Heinz. Das war damals so üblich: Der Familienname kam zuerst und es wurde ein "s" oder ein "e" drangehängt: also Marmanns Willi, Gemmerichs Andreas, Blums Hermann, Habscheids Ton oder Fleschens Piter. Die anderen bekamen ein "e" an ihren Namen: Kunze Piter, Schmidte Willi, Kaute Matti, Teusche Konrad oder Hotze Klaus. Es gab allerdings zwei Ausnahmen: de Wagner Jakob und de Kerner Richard. 22 von ihnen hatten schon vor oder während des Krieges in der früheren Feuerwehrkapelle unter der Leitung von Carl Schneeberg (dem Vater von Heinz) gespielt. Es waren gestandene Musiker, die vorzugsweise zackige Märsche spielten. Als Schneeberg das Orchester übernahm, konnten alle Musiker, auch die jüngeren, acht bis zehn Märsche auswendig spielen. Beim Marschieren brauchte es keine Noten. Es wurde damals viel mehr unter Anführung einer Musikkapelle marschiert als heute. Der erste große Auftritt für das Orchester unter neuer Leitung war das 50-jährige Stiftungsfest der Wittlicher Feuerwehr vom 2. bis 4. April 1951 mit großem Vorbeimarsch auf dem Marktplatz. Dieälteren (gedienten) Feuerwehrmänner sagten: "Wenn ihr spielt, geht das Marschieren von alleine." Auch die Kolpingsfamilie marschierte gerne zu den Klängen des Blasorchesters anlässlich ihres Kolpinggedenktages. Heinz Schneeberg liebte Märsche. Er sagte: "Ein Marsch muss einen flotten schneidigen ersten Teil, ein kräftiges Bass-Solo, ein butterweiches Trio und ein mächtiges Grandioso haben." Sein erstes Stück, das er bei seinem Amtsantritt am 19. März 1951 mit dem Orchester probte, war aber ein Walzer, eine Folge der schönsten und bekanntesten Walzermelodien mit dem Titel: "Für Herz und Gemüt". Dieser Titel zog sich wie ein roter Faden durch sein musikalisches Wirken. "Musik muss von Herzen kommen und sie soll das Gemüt der Zuhörer ansprechen", sagte er. Jürgen Schmidt

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort