HINTERGRUND

Für jeden etwas Der Jahresbericht 2005/2006 verdeutlicht das vielfältige Engagement des Emil-Frank-Instituts: FORSCHUNG UND LEHRE: Im Rahmen des Emil-Frank-Forums arbeitet das Institut wissenschaftliche Themen wie beispielsweise "Wende und Neubeginn vor 40 Jahren - Die Erklärung des II.

 Gäste in Wittlich: Das Duo Palavres mit jüdischer Musik. Foto: privat

Gäste in Wittlich: Das Duo Palavres mit jüdischer Musik. Foto: privat

Vatikanischen Konzils zu den Juden", "Der Heilige Stuhl und die Verfolgung der Juden in Deutschland", "Nächstenliebe und Armenfürsorge im Mittelalter - Unterschiede zwischen Christen und Juden?" und "Feindbild Israel - die Rolle der arabischen Medien im Nahost-Konflikt" auf. Zudem hat das Institut die Namen der Juden, die aus dem Kreis Bernkastel-Wittlich geflüchtet sind, zusammengetragen und, so weit bekannt, die menschlichen Schicksale zurückverfolgt. Im Wintersemester 2006/2007 startete auch die viel beachtete siebenteilige Vorlesungsreihe "Begegnung mit dem Judentum" an der Universität Trier, die auch der Trierer Bischhof Reinhard Marx ausdrücklich lobte.KONZERTE UND LESUNGEN: Auch mit Konzerten und Lesungen schafft das Institut einen Zugang zu jüdischer Kultur. Angeboten wurden unter anderem: "Hebräische Lieder" (anlässlich der Eröffnung der Ausstellung zu Komponisten der neuen jüdischen Schule), "Musik im Exil", musikalisch-szenische Aufführung des Stücks "Das Monster" der Exilschriftstellerin Anna Sebastian und "Begegnung mit dem Jiddischen" - ein Konzert mit jüdischen Instrumenten und jiddischer Sprache. KOSCHER KOCHEN UND FEIERN: Beim Tag der jüdischen Kultur werden koschere Speisen und jüdische Musik in lockerer Atmosphäre geboten. Es besteht die Möglichkeit, mit Mitgliedern der jüdischen Gemeinde Triers in Kontakt zu kommen (der TV berichtete).AUSSTELLUNG UND AUSFLÜGE: Angeboten wurde der Ausflug zur Ausstellung "Europas Juden im Mittelalter" in Speyer und eine Führung durchs jüdische Trier. Zudem zeigte das Institut in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Wittlich die preisgekrönte Ausstellung "Ansichten jüdischen Lebens zwischen Maas, Mosel und Rhein im Spiegel alter Postkarten".VORTRÄGE UND GESPRÄCHE: Das Emil-Frank-Institut bietet auch Vorträge an, wie den von Historiker Marc Schoentgen, der über die Geschichte der Juden in Luxemburg (1933 bis 1945) referierte. Für die Umbenennung der Realschule Speicher in Simon-Salomon-Realschule (der TV berichtete) hielt Marianne Bühler, wissenschaftliche Mitarbeiterin, einen Festvortrag, in dem sie über das Leben des aus Speicher stammenden Juden informierte, der später als Herausgeber und Verleger in Berlin arbeitete und schließlich wie so viele seiner Leidensgenossen im Ghetto Theresienstadt starb. Wie ein in Israel/Tel Aviv geborener Jude heute Deutschland wahrnimmt, wurde deutlich beim Gesprächsabend mit Eran Bar-Am in der Synagoge.MATERIAL UND INFOS: Für Schulen, Bildungseinrichtungen und Pfarreien bietet das Institut einen Materialkoffer mit rituellen Gegenständen des Judentums an, der viel ausgeliehen wird. Mit darin sind unter anderem der siebenarmige Leuchter Menora, die kleine Holzkapsel Mesusa und natürlich reichlich Infomaterial, wie die Gegenstände eingesetzt werden und welche Bedeutung sie haben.FÜHRUNG UND SPAZIERGANG: Mehr als 500 Menschen nutzen jedes Jahr die Möglichkeit, an Führungen durch die Dauerausstellung in der Synagoge und über den jüdischen Friedhof teilzunehmen. Die meisten der Teilnehmer (etwa 400) sind Schüler. Zudem werden Spaziergänge durch das jüdische Wittlich angeboten. KOOPERATION UND KONTAKT: Das Institut unterstützt zudem als Kooperationspartner auch Angebote anderer Veranstalter, die sich mit dem Judentum beschäftigen, vermittelt Kontakte zu Repräsentanten jüdischer Organisationen und dient Wittlicher Exil-Juden als Anlaufstelle für Kontakte in ihre alte Heimat.EMIL-FRANK-INSTITUT: Der Jahresbericht des Instituts sowie weitere Infos sind auf Anfrage beim Emil-Frank-Institut unter Telefon 06571/260124 oder per E-Mail an emil-frank-institut@t-online.de, erhältlich. (scho)

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