Hören, sehen, Spiritualität spüren

HIMMEROD. (red) Mit einem festlichen Konzert startet die Himmeroder Woche am Sonntag, 14. August. Ihren Abschluss findet sie am Sonntag, 21. August, mit dem traditionellen Himmeroder Markt.

Zur Eröffnung der Himmeroder Woche steht am Sonntag, 14. August, um 15 Uhr ein musikalisch anspruchsvolles Konzert in der seltenen Besetzung für drei Trompeten und Orgel auf dem Programm. Die Trompeter sind Milen Haralambov (Baden-Baden) sowie Nikolai Tschotchev und Thorsten Schaaf, die beide an der Kreismusikschule unterrichten. Die Orgel wird Andreas Rothkopf aus Saarbrücken, ein international renommierter Organist spielen. Neben Händels allseits bekannter "Feuerwerksmusik" versprechen besonders Richard Wagners Vorspiel zur Oper "Lohengrin" und ebenso der Pilgerchor aus dem dritten Akt des "Tannhäuser", beide Werke in der Adaption für drei Trompeten und Orgel durch Nikolai Tschotchev, ein musikalischer "Leckerbissen" zu werden. Mit Bachs Toccata, Adagio und Fuge C-Dur BWV 564, Mozarts großer Fantasie in f-Moll KV 608 und Liszts Präludium und Fuge über Bach steuert Andreas Rothkopf drei äußerst gewichtige Werke der Orgelliteratur bei, die die klangprächtige Himmeroder Orgel in ihrer ganzen dynamischen Bandbreite fordern.Von der Musik inspiriertes Licht

Wie schon im vergangenen Jahr wird es eine Orgelvorführung geben. Am Mittwoch, 17. August, 15 Uhr, stellt sich Wolfgang Valerius, Kustos der Himmeroder Orgel und Leiter der Konzertreihe, unter dem Motto "Fragen erwünscht! Wie funktioniert eine Orgel?" dem Publikum. Ergänzend dazu wird heiter-unbeschwerte Musik erklingen. Abschluss und Höhepunkt wird am Samstag, 20. August, ab 19.30 Uhr die dritte Himmeroder Zisterziensernacht sein. Auch heute noch offenbart die Klosterkirche von Himmerod den abendländischen Gedanken der Einheit von Architektur und Spiritualität, der seinen lebendigen Ausdruck an diesem Abend unter Einbeziehung der Komplet, des gesungenen Nachtgebets der Mönche, in das musikalische Gesamtprogramm finden wird. Neben einem erlesenen Musikprogramm wird während der gesamten Veranstaltung das Innere der Abteikirche durch eine aufwändige Lichtinstallation illuminiert sein. Der Bonner Lichtkünstler Stefan Knor, der bereits vielfach durch seine Arbeiten Aufsehen erregt hat, will mit seinem Vorhaben keine Lichtshow, kein optisches Spektakel bieten, sondern eine ganz und gar von der Musik inspirierte Umsetzung der Klang- in eine Lichtebene. Gerade im Zusammenhang mit der Musik verspricht diese Lichtinstallation nach Einbruch der Dunkelheit in der Abgeschiedenheit des Jahrhunderte alten Klosters ein beeindruckendes Seh- und Hörerlebnis. Direkter Bezug zum Heiligen Bernhard

Als Organist wurde für diesen Abend Krzysztof Ostrowski aus Danzig gewonnen. Mit seinen außergewöhnlich klangsinnigen Improvisationen wird er zunächst den unerschöpflichen Klangfarbenreichtum der Klais-Orgel in seiner ihm eigenen Weise kongenial ausschöpfen. Danach wird das Trierer Vokalensemble "Cantamus", das in dieser Formation seit 1999 unter Leitung der Trierer Kirchenmusikerin Jutta Thommes besteht, A-cappella-Werke aus mehreren Jahrhunderten zu Gehör bringen. Die Werkauswahl erfolgte besonders im Hinblick auf die Akustik der Abteikirche, die weniger für polyphon diffizile Strukturen als vielmehr für breite, im Raum schwebende Klangflächen geeignet ist. Neben dem doppelchörigen "Miserere mei" von Allegri kommen unter anderem Werke von Gorécki ("Totus tuus"), Mangold ("Magnificat"), Stanford und Rachmaninow zur Aufführung. In Kooperation mit dem brandenburgischen Musikfestival "Musica mediaevalis" gastiert erneut das Ensemble "Vov nostra" aus Berlin in Himmerod. Unter dem Titel "Bernardus doctor inclytus" erklingen zum Abschluss der Zisterziensernacht mittelalterliche Festgesänge zum Fest des Heiligen Bernhard von Clairvaux, dessen Gedenktag der 20. August ist. Umrahmt werden diese Festgesänge mit Improvisationen für Saxophon (Friedemann Matzeit) sowie Orgel (Andreas Behrendt und Peter-Michael Seifreid). Gerade mit diesem Programmpunkt wird ein direkter Bezug zum Gründer von Himmerod, dem Heiligen Bernhard, hergestellt. Während des gesamten Abends werden auf dem Klostergelände die Gastronomiestände geöffnet sein. Neben diversen Speisen bietet die Klostergaststätte das eigens für Himmerod gebraute Klosterbier an. Am Sonntag, 21. August, findet im Anschluss an das Hochamt dann der Himmeroder Markt statt, der den Abschluss der Himmeroder Woche bildet. Karten: Tourist-Info Manderscheid, Klosterbuchhandlung Himmerod, telefonische Reservierung unter 06575/951328.

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