"Kamera ab!" im Schloss

LIESER. (tol) Der 24-jährige Christian Kröhl kandidiert für einen von zwölf begehrten Studienplätzen an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Seinen Bewerbungsfilm dreht er im Schloss Lieser.

Christian Kröhl, geboren in Wittlich, aufgewachsen in Altrich, fühlt sich wohl in der Nähe von Kameras, Mikrofonen und Scheinwerfern. Nach erfolgreichem Abschluss einer Berufsausbildung zum Veranstaltungstechniker wechselte er vor drei Jahren an die Wiesbadener Schauspielschule, die er nach seiner Abschlussprüfung demnächst als "Schauspieler" verlassen wird. Seine Zukunft sieht er allerdings längst nicht mehr nur vor, sondern auch hinter der Kamera. Mehrmals konnte er bereits große Filmproduktionen begleiten, den Profis hat er dabei über die Schultern geschaut - und schnell Blut geleckt. Christian Kröhl bewirbt sich an der Berliner Filmhochschule, um bald selbst auf dem Regiestuhl Platz nehmen zu können. Den dazu nötigen Bewerbungsfilm dreht er im Schloss Lieser. "Die Kulisse ist einfach hervorragend, und die Gemeinde unterstützt mich bestens", freut er sich. Das Thema des Kurzfilms ist vorgegeben, durch Drehbuch und Kameraführung beweist der Bewerber sein Können. Qualität ist ihm dabei besonders wichtig, schließlich gilt es, sich gegen hunderte Konkurrenten im Kampf um lediglich zwölf Studienplätze durchzusetzen. Um aus dieser minimalen Chance ein Maximum herauszuholen, arbeitet er so professionell wie möglich: Ob Beleuchtung, Maske oder Ton - für alles ist gesorgt. Beteiligt sind rund 20 Akteure. Ohne solch kräftige Unterstützung wäre das Projekt nicht zu realisieren. Moderne Kameras garantieren dazu lebendige Farben und einen weiten Blickwinkel. "Nahezu Kinooptik - für den Laien kaum zu unterscheiden", versichert Kröhl. Das nötige Equipment stammt vom Filmgeräteverleih. Im Kasten ist der Dreh nach drei anstrengenden Tagen. Der Jungfilmer resümiert: "Mein Team hat mich sehr begeistert und trotz Zeitdrucks hervorragend mitgespielt." Im Eilverfahren ist mittlerweile die Bewerbungsversion des Kurzfilms geschnitten und eingereicht. Über den Inhalt des Streifens wird noch nichts verraten - bei Interesse würde Kröhl sein Werk aber gerne in den Kinos der Region präsentieren. Die Prüfungskommission wird jetzt entscheiden, welcher Kandidat zur nächsten Bewerbungsphase zugelassen wird. Im Frühjahr wird dann schließlich entscheiden sein, ob der 24-jährige nach Berlin reisen darf. "Der erste Eindruck ist gut", sagt der optimistische Nachwuchsregisseur. Nun heißt es: Daumen drücken!

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