Kölsches Gemüt

MORBACH. Einen Namen verbindet man mit gutem Mundart-Boulevard-Theater, den des Familientheaters Millowitsch. Die Arbeit des unvergessenen Willy Millowitsch setzt dessen Sohn Peter mehr als erfolgreich fort. Manchmal verlässt er mit seinem Ensemble Köln und begibt sich auf Tournee. So jetzt mit der Klamotte "Saionara Tante Klara", die am Dienstag, 20. Mai, ab 20 Uhr in der Baldenauhalle in Morbach zu sehen sein wird. Die Aufführung wird vom Trierischen Volksfreund präsentiert. Dann ist Peter Millowitsch, der geborene Komödiant, gleich in drei Rollen zu erleben. Mit dem Stück gastiert das Millowitsch-Theater am Dienstag, 20. Mai, 20 Uhr, in der Baldenauhalle Morbach. Vor dem Gastspiel haben wir mit Peter Millowitsch gesprochen.Reden wir mal zunächst über Ihren Vater. Millowitsch: Mein Vater ist tot.Das ist bekannt. Hat Ihnen der Name geholfen? Wären Sie als, sagen wir mal Peter Schlotterbeck, auch so bekannt wie als Peter Millowitsch? Millowitsch: Das ist schon richtig. Ohne meinen Vater hätte ich nicht die Chancen gehabt, die ich hatte. Mein Vater war oft Türöffner, aber auch Belastung.Ist es Ihnen unangenehm, über Ihren Vater zu reden? Millowitsch : Nein, nicht unangenehm. Aber jetzt geht es ja um mich.Heute sind Sie Geschäftsführer und Direktor der Millowitsch Theater GmbH. Sie leiten ein bekanntes Privattheater, wenn nicht das bekannteste in Deutschland. Ist das schwierig? Millowitsch: Sehr schwierig. Wir sind ein Privatunternehmen. Anders als öffentliche Theater bekommen wir keine Subventionen. Da muss jede Mark selbst verdient werden.Und dann müssen Sie sogar über Land fahren, um Geld zu verdienen? Millowitsch: Das hat andere Gründe. Einmal kann natürlich nicht jeder nach Köln in unser Theater kommen. Und zum anderen probieren wir auf Tournee Stücke aus.Was bedeutet das, Sie probieren ein Stück aus. Millowitsch: Ein Stück wird geschrieben. Und nicht immer sind die Pointen, die der Stückeschreiber toll findet, auch die Pointen, die beim Publikum ankommen. Da ergibt sich vor Publikum einiges. Von Abend zu Abend wird da immer mal wieder was geändert.Gilt das auch für "Sajonara, Tante Klara"? Millowitsch: Natürlich. Ab Herbst steht das Stück im Millowitsch Theater in Köln auf dem Spielplan. Bis zur Premiere dort haben wir es 50 Mal gespielt.Das Stück stammt von Ihnen. Worum geht es? Millowitsch: Ein armer Bierbrauer hat an der Börse sein Geld verzockt. Um seinen Betrieb am Laufen zu halten, erfindet er Geldgeber. Irgendwann aber will die Bank die Investoren sehen. Und dann muss der Bierbrauer in die Rollen der Geldgeber schlüpfen.Hört sich sehr nach Klamauk an.Millowitsch: Da ist ja auch wohl grundsätzlich nichts schlecht dran. Es ist ein richtig herrlicher Schwank, Volkstheater, ein Stück, das die Leute mögen. Ist das die Resonanz der bisherigen Aufführungen? Millowitsch: Ja. Das Publikum reagiert sehr positiv. Das Stück funktioniert, was einen als Schreiber freut. Und als Hauptdarsteller natürlich auch.An Ihrem Theater in Köln und unterwegs sprechen Sie und Ihr Ensemble in unterschiedlichen Dialekten? Millowitsch: Ja, daheim sprechen wir kölsch, aber wenn wir unterwegs sind, sprechen wir rheinisch.Das ist ja stark verwandt mit dem Dialekt, der auch im Hunsrück gesprochen wird. Millowitsch: Genau. Ich denke auch, die Leute dort sind auch vom Gemüt her zu vergleichen mit uns Kölnern. Ich habe das bei unserer Gastspiel kürzlich in Idar-Oberstein gemerkt.Ihr Hobby sind Rennwagen. Bleibt dafür überhaupt Zeit. Millowitsch: Viel zu wenig.Aber Sie haben oft Zeit, Ihrer zweiten Passion, dem Kochen, nachzugehen. Millowitsch: Ja, wenigstens das.Ihr Lieblingsrezept? Millowitsch: Ich koche und esse fast alles gern. Ich sag lieber, was ich nicht mag: Chicorée und Rhabarber.*Die Fragen stellte Wolf Porz.Karten bei den Touristinformationen in Morbach, Thalfang, Hermeskeil, Bernkastel und Simmern. Außerdem in in Wittlich bei Musicbox sowie in Trier bei der Fotodrogerie Jacobi und Tick it. Information und Ticket-Service: 06533/71117.

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