Kultur in der Kirche

Bernkastel-Wittlich. Nachdem die Schülersmühle im Dhrontal bei Hunolstein für öffentliche Konzerte nicht mehr zur Verfügung steht, könnte die nicht weit entfernt gelegene Walholzkirche attraktiver Veranstaltungsort für die bewährten "Bach am Bach"-Konzerte der Mosel-Festwochen werden.

 Die einsam gelegene Walholzkirche ist eine Oase der Ruhe und berühmt für ihre Akustik.Foto: Hermann Bohn

Die einsam gelegene Walholzkirche ist eine Oase der Ruhe und berühmt für ihre Akustik.Foto: Hermann Bohn

Einsam gelegen in einem idyllischen Seitental der Dhron zwischen Weiperath und Hunolstein, umgeben vom alten Kirchhof und behütet von einer gewaltigen Linde, ist die Walholzkirche, ein altes Kulturdenkmal in der Gemeinde Morbach. Sie wird 1228 erstmals in einer Urkunde des Trierer Domkapitels erwähnt und ist dem Hl. Matthias geweiht. Der Name Wa(h)lholz entstand der Sage nach durch einen Streit der umliegenden Dörfer um den Standort des Gotteshauses. Der Legende nach fand man das Bauholz, das man auf dem Berg gelagert hatte am nächsten Morgens im Tal liegen. Man schaffte es wieder auf den Berg. Als sich dieser Vorgang drei Mal wiederholte, glaubte man, dass hier die "Hand Gottes" im Spiel war, und errichtete die Kirche an der Stelle, die das Holz gewählt hatte und nannte sie daraufhin "Wahlholz". Hinweise auf eine Pfarrei Walholz finden sich bereits in einer Steuerliste des Erzbistums aus dem Jahre 1330. Bis 1907 war Walholz eine selbstständige Pfarrei mit den Ortschaften Hunolstein, Weiperath und Odert. Nach einer wechselvollen Geschichte war die Kirche seit den 60er Jahren gänzlich dem Verfall preisgegeben. Auf Initiative des Hunsrückvereins (Ortsgruppe Morbach) wurde ein Förderkreis gebildet, der die Renovierung einleitete. Neben den Geldern des Bistums wurden durch zahlreiche Spenden und die beispielhafte Mithilfe der Bevölkerung ein wesentlicher Betrag zur Aktion: "Rettet die Walholzkirche" geleistet. Seit 1994 erstrahlt das Kleinod wieder im neuen Glanz. Es wird für kirchliche und kulturelle Zwecke genutzt und ist wegen seiner guten Akustik berühmt.Deshalb ist die kleine Kirche ideal für Konzerte. Der Walholz-Konzert-Sommer hat daher einiges zu bieten: Am Sonntag, 29. Juni, gastiert die Musikschule des Landkreises Bernkastel-Wittlich um 17 Uhr unter dem Motto "capella 2003" mit Kammermusik. Bereits eine Woche später, am 6. Juli, 17 Uhr, bietet der Dekanatschor Morbach eine "Musikalische Meditation über die Zeit".Musikalische Weltreise mit dem Zupforchester

Im Rahmen der Mosel-Festwochen findet am Samstag, 26. Juli, um 20 Uhr, in der Alten Kirche St. Aldegund im Weinberg ein Konzert des jungen israelischen Cellisten Amit Peled statt. Er lässt Bach Cello-Suiten I bis III in der mit malerischen Fresken ausgestatteten alten Weinbergskapelle erklingen. Bereits einen Tag später, am Sonntag, 27. Juli, um 17 Uhr, findet dieses Konzert in der Walholzkirche seine Fortsetzung: Der begabte israelischen Cellist spielt den zweiten Part der Cello-Suiten.Die Akustik-Werkstatt Hunsrück-Mosel setzt am Samstag, 30. August, um 19.30 Uhr die beliebte Konzertreihe unter dem Titel: "Dein Licht ist ein blasser Schein" mit Melodien, Rhythmen, Texten und Klängen fort.Der Konzertsommer geht am 14. September, um 17 Uhr, mit einer "Musikalischen Weltreise" des Zupforchesters Lauterbach/Saar zu Ende. "Dieser Termin ist bewusst gewählt", so Michael Pinter, der die Konzertreihe in der Kirche organisiert. "Denn am diesem Sonntag ist der Tag des offenen Denkmals in Rheinland-Pfalz". Um 11.15 Uhr wird eine Messe zelebriert, und von 13 bis 16 Uhr kann das altehrwürdige Kulturdenkmal besichtigt werden.Der Eintritt für die Konzerte mit Amit Peled beträgt 13 Euro. Die Veranstaltungen des Konzertsommers sind frei. Eine Spende für die Renovierung der Kirche ist jedoch willkommen.

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