Minimaler Aufwand, große Wirkung

BRUCH. Kulturtage mit Flair und Bilder, die "total in" sind: Bruch will durch die Kultur Energien zur Gestaltung dörflicher Gemeinschaft freisetzen.

Das Jahr 2001 stand zwar nicht im Vordergrund bei den Brucher Kulturtagen. Doch die Statue von Peter Knödgen "Geschehnisse des Jahres 2001" fand sichtliches Interesse. Die mannshohe Holzstatue aus Brucher Lindenholz regt zum Nachdenken an. Denn das Jahr 2001 wurde durch den Terroranschlag des 11. September geprägt. Ein Ziel der Statue ist es, mahnend auf die bitteren Ereignisse hinzuweisen. Da finden sich Motive wie eine Uhr, die auf fünf vor zwölf steht, die Zwillingstürme des World Trade Centers, der BSE-Skandal, die Schweinepest oder der Krieg in Afghanistan. Aber auch "normale" Ereignisse wie die Euro-Einführung sind festgehalten. Ziel ist, auf den Frieden als wichtigstes Anliegen hinzuweisen, daher die Friedenstaube als Motiv. Peter Knödgen hat mit seinem Werk die Weltpolitik in das kleine Bruch getragen, hinein in eine dörfliche Ausstellung, die sich bestens gelungen mit vielen Besuchern auch aus den Nachbarorten präsentiert. Die Kulturtage wurden angeregt von Ortsbürgermeister Fritz Kohl und mit minimalem finanziellen Aufwand organisiert. Knödgen steht im Reigen überraschend vieler Hobbykünstler aus dem Salmdorf: Genau ein Dutzend sind es im Alter zwischen 17 und 80 Jahren. Begeistert ist der Ortsbürgermeister von deren Werken. Anna Duckart beispielsweise stellt künstlerische Häkelarbeiten aus. Jakob Heyer präsentiert Gemälde in Acryl sowie Holzschnitte. Indra Hoffmann, die jüngste der Künstler - sie zeigt Bilder, die "total in sind", wie die 17-Jährige erzählt. Vera Hoffmann und Monika Schmitz malen in Acryl. Margret Knödgen zeigt Kunststrickereien, wohlgemerkt Strickereien, nicht Stickereien. Die werden nämlich von Rita Maas dargeboten. Renate Schmitz präsentiert Aquarelle, Seidenmalerei und Zeichnungen. Elisabeth Schönberger-Altmeyer stellt Tonarbeiten und ebenfalls Acrylmalerei aus. Vera Thiel begeistert sich für die Seidenmalerei.Zugaberufe für den Fotografen

Dorffotograf Martin Remmy lädt zum Gespräch zwischen alten Fotos und neuen Dorfansichten ein. Am Eröffnungstag führte er die Diashow "Bruch, ein Dorf im Wandel der Zeiten" vor. Die einstündige Schau endete mit Zugaberufen und der Zusage des Fotografen, die Präsentation am Sonntag, 27. Februar, um 17 Uhr zu wiederholen. Eine Kinder-Blockflötengruppe begleitete die Ausstellungseröffnung. Fritz Kohl erklärt die Intention der Veranstaltung: "Die Kulturtage der Verbandsgemeinde Wittlich-Land im Jahre 2003 in Bruch haben mich motiviert und mir gezeigt: Leute vom Land, schaut auf eure Stärke! Wir haben rund um uns einen lebenswerten Raum und können mit Fug und Recht selbstbewusst auftreten." Kohl sieht in den Brucher Kulturtagen mehr als die Ausstellung von Objekten: "Da werden Energien freigesetzt, die das dörfliche Leben nachhaltig beflügeln." Öffnungszeiten: Wer die vielfältigen Arbeiten der zwölf Brucher Künstler sehen will, hat dazu noch Gelegenheit bis Samstag. Das Brucher Gemeindehaus ist geöffnet: Dienstag bis Donnerstag von 15 bis 19 Uhr, am Freitag von 18 bis 21 Uhr und am Samstag von 13 bis 16 Uhr. Außerdem wird am Sonntag, 17 Uhr, die Dia-Schau wiederholt. Der Eintritt ist frei.

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