Neben Mozart auch Dvorák und Schubert

Seit 30 Jahren veranstaltet der Musikkreis Springiersbach Konzerte im Karmelitenkloster. An den Erfolg des letzten Konzertes, bei dem exakt das selbe Programm wie beim allerersten Abend vor drei Jahrzehnten gespielt wurde, konnte jetzt das Mozart-Quartett aus Salzburg nahtlos anknüpfen.

 Mit Mozart, Dvorák und Schubert gastierten Markus Wolf, Julia Maly, Michael Kaupp und Matthias Michael Beckmann in Springiersbach. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Mit Mozart, Dvorák und Schubert gastierten Markus Wolf, Julia Maly, Michael Kaupp und Matthias Michael Beckmann in Springiersbach. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Springiersbach. (gkl) Besuch aus Salzburg fand sich beim Musikkreis Springiersbach ein. Mit Markus Wolf und Julia Maly (Violine), Michael Kaupp (Viola) und Matthias Michael Beckmann (Violoncello) war das Mozart-Quartett angereist, einen Kammermusiknachmittag zu gestalten. Seit elf Jahren besteht dieses Ensemble und hat sich in dem schier unermesslich großen Pool der Kammermusikformationen einen beachtenswerten Namen erworben. Der Name ist natürlich auch Programm, und so durfte auch im Karmelitenkloster am Kondelwald Wolfgang Amadeus Mozart nicht fehlen. Es war das Salzburger Divertimento in D-Dur, KV 136, das hier erklingen sollte. Wer aber gehofft oder befürchtet hatte, es werde nur Musik des Salzburger Meisters erklingen, wurde enttäuscht oder konnte beruhigt sein. Franz Schuberts Quartett d-Moll, D 810, "Der Tod und das Mädchen", und Antonin Dvoráks F-Dur-Quartett, Opus 96, das "Amerikanische Streichquartett", fanden sich ebenfalls auf dem Programm.Spritzig ging es bei Mozart, dramatisch bei Schubert und schlichtweg schön, simpel und gerade deshalb sehr ansprechend und reif bei Dvorák zu. Primus Wolf und seine Partner präsentierten sich als ein sehr gut eingespieltes Team, das sich die berühmten Bälle zuspielte, das miteinander kommunizierte. Deutlich erkennbar war, dass die Musiker sich intensiv mit den Kompositionen auseinandergesetzt hatten. Jedes der Werke erklang mit seinem ihm eigenen Zungenschlag. Bei aller stilistischer Unterschiedlichkeit bildete das Gesamtprogramm doch eine Einheit. Etwas zu leiden hatte das Konzert durch die Tatsache, dass es im Kirchenraum des Klosters stattfinden musste. Im romanischen Saal, üblicherweise die Spielstätte für Kammermusik, sind immer noch die Bauarbeiter beschäftigt. Die Größe des Gotteshauses und seine Akustik verlieh der Musik zwar ein eigenes, durchaus reizvolles Klanggewand, andererseits aber geht doch ein wenig die Dichte verloren. Trotz dieser Einschränkung aber war es ein erfolgreiches Konzert sowohl für den Musikkreis als auch und vor allem für das Ensemble.Wegen der noch andauernden Bauarbeiten muss das Konzert am 28. Oktober auf Anfang 2008 verschoben werden. Das nächste Konzert für Gitarre und Violoncello findet am 18. November um 16 Uhr statt.

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