Oskar trifft Alfred

WITTLICH. (red) Neue Werke: Am 3. Juli um 11.30 Uhr wird es in der Galerie Bose ein "kulturpolitisches" Highlight geben: Der international bekannte Wiener Bildhauer, Maler und Zeichner Alfred Hrdlicka trifft seinen langjährigen Freund Oskar Lafontaine.

Lafontaine eröffnet die neue Ausstellung in der Galerie Bose, die Werke Hrdlickas zeigt. Nach längerer krankheitsbedingter schöpferischer Pause ist Alfred Hrdlicka in die Kunstszene wieder zurückgekehrt. Das Abenteuer der Begegnung mit dem Leben, wie er es sieht, hat für ihn wieder begonnen. Aufs Neue engagiert und zeigt sich Hrdlicka kritisch und nicht angepasst. Das dialektische Prinzip des Kontra befreundet ihn sicherlich mit Lafontaine. Hrdlickas neue Zeichnungen zeigen in ihrer realistischen Bildsprache aber eine größere Nähe zur Abstraktion. Es wird malerisch mehr verundeutlicht und verrätselt. Das regt die Betracher an, manche schont es auch. Denn Hrdlickas neuer Zyklus "...mit Engelszungen..." beschäftigt sich mit heiklen Themen wie Zölibat und Priesterliebe, Askese und Fundamentalismus. Die Bilder beschönigen nichts, errichten aber durch ihre Plakativität eine ironische Distanz. Die unmittelbare Schau des realen Vorgangs wäre wohl unerträglich. Die Ausstellung ist bis 18. September zu sehen.

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