Schwarz-weiße Ansichten

WITTLICH. Verweile doch, Du bist so schön: Wer sich in Wittlichs altes Gesicht verliebt hat, wird seine Freude an dem neuen Bildband "Zeitsprünge Wittlich" haben. Historischen Schwarz-Weiß-Fotos sind neue Stadtansichten gegenüber gestellt.

 Klaus Petry mit dem neuen Bildband über Wittlich.Foto: Sonja Sünnen

Klaus Petry mit dem neuen Bildband über Wittlich.Foto: Sonja Sünnen

Klaus Petry hat sie zusammengebracht: Die alten und die neuen Gesichter der Stadt. Heute erscheint sein neuer Bildband mit mehr als 200 Fotos, die ihm Wittlicher Bürger aus ihren Privat-Alben herausgesucht haben. TV -Leser werden das ein oder andere Motiv kennen, denn eine Auswahl von Jürgen Schmitts historischen Aufnahmen, die der TV in loser Reihenfolge schon veröffentlicht hat, wurde auch von KLaus Petry dankbar für sein neues Buch genutzt. Der Historiker und Vorsitzende des Förderkreises Heinatliches Kulturgut hat sich besonders über die große Resonanz auf seine Aufrufe, Bildmaterial beizusteuern, gefreut: "Der Kontakt zu den Leuten, die mir ihre Bilder gegeben haben, hat mir besonderer Freude bei der Arbeit gemacht. Fast 30 Wittlicher haben sich gemeldet." Eigentlich habe er sozusagen "eineinhalb Bücher" machen wollen, musste sich dann aber den Vorgaben des Verlags beugen. Klaus Petry: "Leider konnten deshalb einige sehr interessante Bilder nicht gedruckt werden." Eines der bemerkenswertesten Fotos findet sich auf Seite 20. Ein fahrender Künstler zeigt seinen Tanzbären in der Burgstraße. Klaus Petry kommentiert die heutzutage skurril anmutende Aufnahme. "Es zeigt sehr treffend die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. In den Schaufenstern eine Fülle von Geschäftsinventar und dieser Mann mit seinem Bären. Das wäre heute unmöglich. Jeder Tierschutzverein würde das verbieten. Aber so war das Leben in der Kleinstadt, als man noch kein Kino, Fernsehen oder Radio kannte. Da fand die Unterhaltung, nach der sich die Leute gesehnt haben, auf der Straße statt." Und zu einem Gang durch die Straßen der Stadt ermuntert auch sein Buch, das die Schnelllebigkeit der Zeit am Beispiel Wittlichs in Vergleichsfotos damals zu heute dokumentiert. In den detailkundigen Erläuterungen Klaus Petrys finden selbst "alte" Wittlicher sicher noch die ein oder andere neue Information. Gegliedert ist der Bildband nach den Themen Handwerk, Handel und Gewerbe; Menschen in ihrer Zeit; Kultur- und Vereinsleben; Plätze und Straßen: Spaziergang durch die Stadt. Die Buchvorstellung ist am heutigen Dienstag, 16. November, um 17 Uhr in der Stadtbücherei Wittlich. Zeitsprünge Wittlich erscheint im Sutton Verlag, ISBN-3-89702-725-9 und kostet 17,90 Euro.

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