Talentierte Geigerin

BENGEL. (red) In einer besonderen Konzertreihe stellt der Springiersbacher Musikkreis Nachwuchskünstler vor. So konnte die junge Geigerin Marina Alexandrowa bei einem Konzert zusammen mit ihrer Mutter Ludmilla Alexandrowa am Piano in Springiersbach beeindrucken.

Es ist sicher wertvoll, wenn eine hochtalentierte Geigerin von einer Mutter unterstützt wird, die selbst eine ausgebildete Konzertpianistin ist. Diese langjährige künstlerische Zusammenarbeit war sicher auch die Grundlage für den großen Erfolg des Konzertes im Kloster Springiersbach. Beide Künstlerinnen zeigten mit ihrem Spiel eine große Reife. Bei Mozart überzeugte die Ausgewogenheit der Dialoge, die feine metrische Abstimmung der Motive, das Fließen und Perlen der Läufe und Passagen und die sorgsam aufeinander abgestimmte Dynamik. Mit weitem Bogen und großem, schon fast dramatischem Ton erklangen die beiden Anfangssätze der Schottischen Phantasie, die in ihrem schnellen Schlusssatz zu einer fesselnden Virtuosität führte. Von ganz anderem Zuschnitt war das Duo von Franz Schubert. Hier stand nicht das virtuose Spiel im Vordergrund, sondern die Hell-Dunkelfärbung seiner Klangschattierungen und die Einfachheit und Innigkeit seiner Harmonik. Ein beredtes Spiel beider Künstlerinnen, die mit großen und leuchtenden Farben musizierten. Als virtuoser Abschluss bot die Havanaise von Saint-Saens der jungen Geigerin noch einmal die Möglichkeit alle Register ihres fulminanten Könnens zu zeigen. Mit burleskem Schwung, kraftvollen Läufen und atemberaubenden Flageoletttönen hinterließ sie den Eindruck einer bereits sehr reifen Künstlerpersönlichkeit. Für den begeisterten Applaus bedankten sich beide Künstlerinnen mit einer Zugabe.

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