Trockenes Wetter und nasse Augen

DREIS. (red) Dichtes Gedränge herrschte im Zuschauerbereich des überdachten Dreiser Dorfplatzes, als das Dreiser Möhnen- und Dorfkomödchen den Kriminalschwank "Das Geld ist im Eimer" aufführte. Die in Dreiser Mundart gespielte Komödie bildete einen der Höhepunkte des Krautwischfests der Dreiser Möhnen.

"Eigentlich sind wir ja ein Sommertheater", rief Spielleiter Manfred Zimmer den rund 250 Theaterbesuchern zu, "aber heute spielen wir eben Allwettertheater, und ihr seid ein Allwetterpublikum, das hoffentlich warme Unterhosen anhat." Doch Petrus meinte es gut, während der insgesamt fast dreistündigen Aufführung hielt der Himmel alle Schleusen fest geschlossen. Vielleicht hielten aber auch die vielen Krautwische Blitz, Donner und Regen von Dreis fern, denn ihnen werden nicht zuletzt genau diese Wirkungen zugeschrieben. Was macht man mit einem Koffer voll Bargeld, den man unverhofft in der guten Stube entdeckt? Alfons Riebele, der nach durchzechter Nacht mit dieser Frage konfrontiert wird, versucht gemeinsam mit seinem Freund Bertram Guggenmoser, das Geld zu retten, aber die beiden geraten in ständig größere Bedrängnis. Eine misstrauische Ehefrau, eine ständig nervende Oma, eine neugierige Nachbarin, ein Kommissar, der zudem um die Hand von Riebeles Tochter Ulrike anhält - sie alle haben sich offenbar gegen die beiden Ehrenmänner verschworen. Immer wieder spendete ein begeistertes Publikum Szenenapplaus für die Schauspieler auf der Bühne. Die jüngeren Zuschauer - für sie hatte man einen eigenen Zuschauerbereich seitlich der Bühne geschaffen - warnten zwischendurch auch schon einmal die Hauptakteure, wenn der Kommissar oder die misstrauische Ehefrau die Bühne betraten und nicht sofort bemerkt wurden. Große Heiterkeit und lautes Lachen begleiteten vor allem Omas Aufklärungsversuche gegenüber ihrer immerhin schon 25-jährigen Enkelin und die zunehmend verzweifelteren und aberwitzigeren Unternehmungen von Alfons und Bertram zur Rettung ihres "Schatzes". Langanhaltender Schlussapplaus brachte ein Happyend für die Dreiser Theatertruppe. "So viele Tränen, wie ich heute Abend beim Lachen vergossen habe, möchte ich in meinem ganzen Leben nicht mehr weinen müssen", sagte eine Zuschauerin nach der Vorstellung unter großer Zustimmung ihrer Freundinnen. Kann es ein schöneres Kompliment für eine Komödiantentruppe geben? In der besonderen Atmosphäre des Dreiser Dorfplatzes spielten auf einer liebevoll und aufwändig gestalteten Bühne: Hedwig Berg, Marianne Klein, Moni Schwarz, Wolfgang Schwarz, Peter Steffgen, Gisela Thieltges und Frank Thieltges-Zunker. Die Spielleitung und das Einstudieren des Stücks lag in den Händen von Manfred Zimmer.

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