Wie Blätter an den Bäumen

WITTLICH. Open-Air-Veranstaltungen haben ihren besonderen Reiz, aber auch besondere Risiken, was das Wetter betrifft. Die Ausstellung im Stadtpark "An Hecken und Zäunen" fand großen Anklang beim Publikum, war jedoch auch immer wieder vom schlechten Wetter beeinträchtigt.

 Viel Anklang fanden die Fotos von Margret Reugels bei der Ausstellung im Stadtpark. Im Gegensatz zu anderen Kunstwerken waren sie wasserdicht eingeschweißt und gut gegen Regen geschützt.Foto: Nora John

Viel Anklang fanden die Fotos von Margret Reugels bei der Ausstellung im Stadtpark. Im Gegensatz zu anderen Kunstwerken waren sie wasserdicht eingeschweißt und gut gegen Regen geschützt.Foto: Nora John

So viele Menschen sieht man normalerweise nur beim Säubrennerfestspiel im Wittlicher Stadtpark. Es waren viele Kunstinteressierte, die mit Schirm und Regenjacke ausgestattet zur Vernissage am Samstagnachmittag kamen. Die Aussteller, Maler und Fotografen oder wie Kulturamtsleiter Dr. Justinus Maria Calleen einen der Künstler zitierte "Maler und Knipser" hatten auf recht unterschiedliche Weise ihre Kunstwerke präsentiert. An Zäunen befestigt, im Gras drapiert oder gegen Bäume oder auch Stühle gelehnt zeigte sich eine große Vielfalt bei den einzelnen Stationen der Ausstellung.Wiederholung im nächsten Jahr?

"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit", zitierte Kulturamtsleiter Calleen den Komiker Karl Valentin. Calleen stellte die beiden Künstlerinnen vor, die diese Arbeit ins Rollen gebracht hatten. Die Idee sei von Birgit Amerkamp gekommen, sagte er. Unterstützt worden sie dabei von Margret Reugels. "Wir wollten den Stadtpark beleben", nannte Birgit Amerkamp das Motiv für die Ausstellung, die man sich "gönnen" wollte. "Ich hoffe, dass für jeden ein Augenschmaus dabei ist." Margret Reugels bestätigte, dass die Vorbereitungen großen Spaß gemacht hätten und versprach, wenn es dem Publikum gefalle, die Aktion im nächsten Jahr zu wiederholen. Bürgermeister Ralf Bußmer nutzte die Gelegenheit, noch einmal die Werbetrommel für den Stadtpark im Allgemeinen und das Kino-Festival in zwei Wochen im Besonderen zu rühren. Auch die anderen Künstler hatten Gelegenheit, sich zu ihren Kunstwerken und deren Standort im Park zu äußern. Dabei zeigten sie sich als bemerkenswert uneitel. Sie male aus dem Bauch heraus, beschrieb beispielsweise Herta Könen ihre Werke: "Das sind die bunten Dinger dahinten unter dem Baum." Gegen den Regen waren die Künstler unterschiedlich gewappnet. Für Albert Schlimpen, dessen Temperamalerei sehr empfindlich auf Feuchtigkeit reagiert, bedeutete die Ausstellung im Park ständiges Ein- und Auspacken. Bei Sonnenschein wurden die Werke zur Betrachtung präsentiert, bei einsetzendem Regen verschwanden sie in Windeseile wieder im Kofferraum seines Autos, so dass er von Calleen auch den Titel des sportlichsten Künstlers bekam. Margret Reugels dagegen war bestens für das Wetter ausgerüstet. Ihre Fotos, die durch schöne Farben und detailgenaue Aufnahmen oder auch Schnappschüsse von Tieren auffielen, waren wetterfest eingeschweißt und wehten wie Blätter an den Bäumen. Den Besuchern des Stadtparks gefiel die Ausstellung jedenfalls. "Tolle Idee, den Stadtpark so zu beleben", meinten zwei Damen, die von einer Station zur nächsten schlenderten. Auch die Vielfalt der gezeigten Werke und die unterschiedliche Präsentation wurde immer wieder gelobt. "Sehr originell", meinte eine ältere Dame beim Betrachten eines sparsam bekleideten Models, das in einer Flugzeug-Düse für Fotograf Heinz von Bülow im Bild festgehalten wurde.

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