"Woyzeck" im Atrium

WITTLICH. (red) Das Sozialdrama "Woyzeck" von Georg Büchner wird im Atrium des Cusanus-Gymnasiums in Wittlich aufgeführt.

Heute gilt das Theaterstück "Woyzeck" als zukunftsweisendes "Sozialdrama" und als aufschlussreiches Dokument aus der Zeit, in der sich in Folge der Industrialisierung ein verarmendes Proletariat herausbildete. 1879 wurde das Stück des ehemaligen Mediziners Georg Büchner erstmals herausgegeben. Am Samstag, 1. Februar, wird das Stück um 20 Uhr im im Atrium des Cusanus-Gymnasiums in Wittlich aufgeführt. Das Stück handelt von dem geistig etwas zurückgebliebenen Soldat Franz Woyzeck. In ständiger Hetze sorgt er für den kargen Unterhalt seiner Familie. Um einige Groschen zusätzlich zu verdienen, steht er dem Doktor als Versuchsperson zur Verfügung. Auf Kosten Woyzecks Gesundheit versucht er zwielichtige Theorien zu beweisen. Als sich Marie in ein Abenteuer mit dem schneidigen Tambourmajor stürzt, wird Woyzeck wahnsinnig vor Eifersucht, dreht durch und tötet sie mit einem Messer. Als er versucht die Tatwaffe in einem Teich zu versenken, ertrinkt er. Das in Büchners Nachlass gefundene Dramenfragment geht zurück auf eine historische Begebenheit: Am 24. August 1824 wurde auf dem Leipziger Marktplatz der Soldat Johann Christian Woyzeck nach dem Mord an seiner Geliebten Johanna Christiane Woost hingerichtet. Für Woyzeck ist die Welt nicht nur gottlos, sondern bar jeder Menschlichkeit. Die Gesellschaft gewährt ihm keine Zuneigung oder Würde. Wie sehr Woyzeck ausgegrenzt wurde, zeigt auch der Schluss. Man erinnert sich nicht mehr seiner, nur sein "schöner Mord" ist interessant. Der "psychopathologische" Fall zog mehrere wissenschaftliche Gutachten nach sich. Der Kartenvorverkauf für das Theaterstück "Woyzeck" hat begonnen. Eintrittskarten sind ab sofort während der Öffnungszeiten im Georg-Meistermann-Museum, Neustraße 2, in der Musikbox, Burgstraße sowie an der Theaterabendkasse erhältlich.

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