Ökumene praktisch

Der Januar steht bei den beiden großen Kirchen ganz im Zeichen der Ökumene. Dabei sind die Gebetswoche für die Einheit der Christen und der ökumenische Bibelsonntag bewährte Eckdaten für die Zusammenarbeit.

Im Dekanat Wittlich wird nicht nur von der Ökumene gesprochen, sie wird auch praktisch gelebt und erlebt. Der Ökumeneausschuss der evangelischen Kirchengemeinde und der katholischen Stadtpfarreien plant verschiedene Aktionen, wie z.B. ökumenische Gottesdienste oder den Predigertausch. In der ökumenischen Bibelwoche treffen sich Christen täglich, um Kraft aus dem Wort Gottes für ihren Alltag zu schöpfen. Die Hospizinitiative Wittlich begleitet Schwerkranke, Sterbende und ihre Angehörigen in der letzten Phase des Lebens. Das Weltgebetstag-Vorbereitungsteam stellt jedes Jahr ein neues Land mit seiner Kultur . In der Fachkonferenz Frauen überlegen evangelische und katholische Christen, wie sie die Frauenarbeit vernetzen können. Beim Projekt Ferien von der Pflege können sich Angehörige getrost eine Auszeit nehmen, weil sie wissen, dass ihre kranken und alten Menschen gut betreut werden. Im Eine-Welt-Laden werden Produkte aus fairem Handel verkauft. Diese Liste mit Beispielen von unterschiedlichen Berührungspunkten erhält nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Sie zeigt mir aber, wie gelebte Ökumene aussehen kann, auch wenn die Kirchenführungen sich immer noch damit schwertun. Die Menschen unten an der Basis fragen nicht nach Konfession und Religion, wenn sie gebraucht werden. Sie tun es aus dem Beispiel Jesu heraus, der auf jeden Menschen zuging, unabhängig von Religion und Ansehen, und ihn fragte: "Was willst du, das ich dir tun soll?"(Markusevangelium 10,51). Sie nehmen ihre Kraft und Motivation aus ihrem Glauben heraus, egal ob sie evangelisch oder katholisch getauft sind. noj/jöl

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