Abgehoben

Zur Berichterstattung über den Flugplatz Bitburg schreibt dieser Leser:

Der Verkehrslandeplatz Bitburg ist ein ambitioniertes Projekt einzelner regionaler Politiker. Nach der Genehmigung für den allwettertauglichen Instrumentenflug muss der Flugplatzbetreiber, die Flugplatz Bitburg GmbH, den Platz luftverkehrlich vermarkten. Und damit fängt das große Problem an. In unmittelbarer, luftverkehrsmäßiger Nähe zu Bitburg liegen die Flugplätze Hahn, Saarbrücken, Zweibrücken, Luxemburg. Nach Berichten stagniert der Flugplatz Hahn, was Passagierzahlen und Frachtaufkommen angeht, jedenfalls sind dort noch Kapazitäten frei. Saarbrücken und Zweibrücken kämpfen ums Überleben und machen sich gegenseitig Konkurrenz. Wer um alles in Welt braucht dann noch diesen Flugplatz Bitburg?Auch deshalb, weil unsere Region schon durch einige der oben genannten Flugplätze unmittelbar, und durch die Überflugkorridore mittelbar mehr als umweltstörend belastet ist. In Zeiten einer globalen Finanzkrise frage ich mich manchmal, ob die handelnden Personen mittlerweile den Überblick verloren haben. Bei der Jungen Union bin ich mir fast sicher, dass dies zutrifft, da sie nun von einem möglichen "Ausweichflugplatz für Großflughäfen in Mitteleuropa" spricht. Die JU scheint schon abgehoben zu sein. Ich wage mal einen Vergleich: Wenn ein Landwirt in unmittelbarer Nähe zu seinem Hof auf vier Mähdrescher zurückgreifen kann, kauft er sich dann selbst noch einen Mähdrescher? Wenn er vernünftig und vor allem wirtschaftlich denkt, arrangiert er sich mit seinen Berufskollegen und alle haben was davon. Wenn er aber eigensinnig ist, nach dem Motto "Schaut mal, was ich alles habe", kauft er den Mähdrescher und wundert sich geraume Zeit später, dass er ihn ja gar nicht gebraucht hätte und dass er vor allem überhaupt nicht ausgelastet ist, von den Fixkosten ganz zu schweigen. Das Geld, so denkt er sich, hätte ich doch besser sinnvoller eingesetzt. Und nun, Herr Billen, denken Sie mal nach. Die Landkreise Trier-Saarburg, Bernkastel-Wittlich, Vulkaneifel und die Stadt Trier haben dies schon getan.

Alfred Müller, Bekond

Flugplatz Bitburg

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