Achten auf die eigene Person

Dem richtigen Outfit und der gekonnten Selbstdarstellung kommt eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zu. Wer sich gut "verkaufen" kann, wer sich von den anderen abhebt, findet Aufmerksamkeit und Ansehen.

Daher ist es tatsächlich sinnvoll und notwendig, sein Auftreten und Äußeres einzusetzen und zu gestalten. Jeder und jede ist so um ein gewisses Maß an "Styling" bemüht. Die Diskussion um das Für und Wider einer schulischen Kleiderordnung, ebenso die Artikel über Piercing, Painting und Tatoos, scheinen mir allerdings auf eine Fehlentwicklung hinzuweisen. Wenn sich die Selbstinszenierung verselbstständigt, wenn Einzigartigkeit und Ansehen nur noch im Äußeren gesucht werden, wird aus Körperkultur Körperkult. Dann zählt lediglich die "Verpackung". Der "Inhalt", die Persönlichkeit, Erfahrungen und Überzeugungen werden unwichtig. Gleichzeitig spüren wir aber, dass ein veräußerlichtes Bild, die "Er-Scheinung", den Wunsch nach Akzeptanz grundlegend und dauerhaft nicht erfüllt. Unser Glaube spricht von unserer Geschöpflichkeit. Wir sind geschaffen, weil sich Gottes Sehnsucht nach einem Gegenüber in uns ausdrückt. Wir haben Würde, weil wir von Gott gewollt, bejaht, geliebt sind. "Er sah, dass alles sehr gut war" (Gen 1,31). Eine Zusage von dauerhafter Gültigkeit. Vielleicht bieten sich die Ferien an, die Achtsamkeit für die eigene Person einzuüben. "Achte auf deine Gefühle - sie werden zu deinen Gedanken. Achte auf deine Gedanke - sie werden zu deinen Worten. Achte auf deine Worte - sie werden zu deinen Taten. Achte auf deine Taten - sie werden zu deinen Gewohnheiten. Achte auf deine Gewohnheiten - sie werden zu deinem Charakter. Achte auf deinen Charakter - er wird zu deinem Schicksal." Monika Bauer-Stutz, Wengerohr

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort