Alles gehört euch…

Von vielen Plakaten strahlt uns derzeit eine Grundschülerin vor einer Schultafel an. Die Botschaft, die sie rüberbringen soll, steht neben ihr: "Gegenwart und Zukunft, alles gehört euch." Bei diesem Plakat des Bistums Trier zum Jahr der Bibel frage ich mich: Was will der Spruch überhaupt?

Will er einen Ist-Zustand beschreiben? Wenn ich mir nüchtern die Realität heutiger Kinder weltweit und auch bei uns anschaue: Wohl kaum! "Gegenwart und Zukunft, alles gehört euch", also nur billige Vertröstung oder weltfremdes, bedeutungsloses Schönreden? Für mich schwingt bei diesem Satz mehr mit. Ich verstehe ihn als Vision und Zusage und gleichzeitig als Aufgabe. Ich brauche solche Visionen, um mich selbst dafür einsetzen zu können, dass Kindern Gegenwart und Zukunft gehören. Mich ermutigen Menschen, die in der aktuellen Spardiskussion in unserem Land vor Kürzungen für Familien, Kinder sowie Bildung in Kindergärten und Schulen warnen. Mich ermutigt die Aktion eines Radiosenders, der sich dafür einsetzt, Ausbildungsplätze und damit Zukunftsperspektiven für junge Leute in unserer Region zu finden. Mich ermutigen die vielen Ehrenamtlichen und Kunden von Weltläden, die dazu beitragen, dass gerechte Löhne für Eltern in armen Ländern ihren Kindern die Chance auf Bildung und Ausbildung und nicht auf Ausbeutung geben. Mich ermutigt die "Aktion Schutzengel" von missio und dem irischen Pater Shay Cullen, die gegen Sextourismus an Kindern kämpfen. Mich ermutigt das Vorbild von Mutter Theresa. Unermüdlich hat sie den Menschen um sich herum, gerade den Ärmsten und den Kindern, ihren Wert zugesprochen und sie ihre Würde spüren lassen: "Gebt jedem Kind die Gelegenheit, zu lieben und geliebt zu werden." Armin Surkus-Anzenhofer, Pastoralreferent im Dekanat Traben-Trarbach

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