Antrag und Baustopp

Zu den Artikeln "Welterbe Mosel: Langer Weg, viele Hürden" und "Macht weiter!" (TV, 7. und 8. August) meint dieser Leser:

Vielen Dank an TV-Redakteur Simon, dass er das Moseltal bei Ürzig in seiner unvergleichlichen, noch unversehrten Schönheit zeigt. Zusammen mit den angrenzenden Hängen und Hügeln des Moselsporns gibt es sicher nur wenige ähnlich intakte und im Zusammenhang zu sehende Landschaften, die unbedingt den Titel "Welterbe der Menschheit" verdienen würden. Dass sich jetzt auch drei Mitglieder der Weinbruderschaft Mosel-Saar-Ruwer zu diesem Thema positiv in der Öffentlichkeit geäußert haben, ist sehr zu begrüßen. Wie Weinbruder Schlagkamp schon sehr richtig sagt: "Der Hochmoselübergang ist ein internationales Verkehrsprojekt." Aber welchen Nutzen soll eine weitere Transit-Strecke für die Region haben? Soll man den Anspruch auf den Welterbe-Titel wegen einer um fünfzehn Minuten verkürzten LKW-Fahrzeit zwischen Antwerpen und Frankfurt opfern? Auch TV-Redakteur Ross ist voll zuzustimmen, wenn er meint "der Antrag müsste zumindest einmal gestellt sein". Als ersten Schritt in diese Richtung müsste das Land umgehend sämtliche Arbeiten an der B 50 neu samt Hochmoselübergang einstellen und bis zur Entscheidung über den Welterbe-Titel ruhen lassen. Denn es kann nicht sein, dass man munter drauflosbaut und dann, wenn der Antrag gestellt werden kann, erfahren muss, dass der Zug für immer abgefahren ist. Nebenbei würde der Steuerzahler durch einen Baustopp mindestens 300 Millionen Euro sparen - nach der aktuellen Schätzung der Planer, die doppelt so hoch liegt wie vor zehn Jahren.

Dr. Hans-Jürgen Belitz, Traben-Trarbach

Strassenbau

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