Bauern sind keine Plattmacher

Zu unserm Artikel "Naturschutz, der nicht schützt" (TV vom 8. Juli) und dem dazu gehörenden Kommentar meint dieser Leser:

Landwirtschaft und Naturschutz stehen sich - jedenfalls in Rheinland-Pfalz - längst nicht mehr unversöhnlich gegenüber. Wir haben es hier eben nicht mit natürlichen Urlandschaften, sondern mit in 2000 Jahren gewachsenen Kulturlandschaften zu tun. Das Land verdankt seine Attraktivität vor allem den Landwirten, Winzern, Gärtnern und Forstleuten und weniger den Schreibtischaktivisten, die von einem Land der Biotope, Reservate und Gartenschaulandschaften träumen. Wenn ein Bauer Grünland umbricht und unter Beachtung der strengen Gesetze Pflanzenschutz betreibt, dann wird da keine Wiese "plattgemacht". Hier gilt es, auch sprachlich abzurüsten. Der entscheidende Satz steht am Ende des Kommentars: "Eigentlich müsste sich jeder Rheinland-Pfälzer mehr Engagement in Sachen Naturschutz wünschen."Engagement von wem? Von der Landwirtschaft, die bei geringer Wertschöpfung bereits das größte Engagement einbringt? Vom Staat, der bereits in vielfältiger Weise seinen Bürgern mit Ge- und Verboten, Vorschriften und Auflagen, Überwachungen und Sanktionen begegnet? Im Einzelfall, wie bei besagter Wiese, mag es immer unterschiedliche Meinungen geben, generell sollte Einigkeit darüber herrschen, dass in einem Land, wie Rheinland-Pfalz, Naturschutz nur durch Nutzung dauerhaft zu leisten ist und dass denen, die diesen Schutz tagtäglich durch Nutzung und Pflege der Kulturlandschaft leisten, dafür etwas Respekt und An erkennung entgegengebracht wird. Dass sie als Naturplattmacher diskreditiert werden, haben sie nicht verdient. Frieder Zimmermann Bad Kreuznach

naturschutz

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort