Begeisternder "Elias" und unfaire Kritik

Zur Kritik der "Elias"-Aufführung in Kröv (TV vom 19. Juni):

Zunächst, was das Publikum in der vollbesetzten Kröver Pfarrkirche erlebt hat: Eine "Elias"-Aufführung, die zu "standing ovations" hinriss. Großartig im Gesamtspannungsbogen, wenn auch nicht perfekt in jedem Detail. Mit Kay Stiefermann als überragendem Gestalter der Titelrolle und einem Ensemble aus Bonner Musikern und Sängern der weiteren Mittelmoselregion, die Dirigent Albert Henn zu einer beeindruckenden Höchstleistung geführt hat. Auch der Kritiker des TV kann an diesem Ergebnis nicht vorbeihören. Im Detail vermag er fachlich plausibel zu unterscheiden. Aber er will unfair sein. Das beginnt mit der Überschrift: "Der Prophet und der Dirigent". Das mag als Romantitel taugen. Hier lädt sie zu Häme und Unterstellung ein, indem die Aussage bewusst ausgespart wird. Doch die Stoßrichtung ist klar und wird mit dem Zwischentitel "Kritik am Dirigenten" hervorgehoben. Zum Tribunal wird die Szene, wenn anonyme Orchesterstimmen gegen den Dirigenten zitiert werden. Hier soll offensichtlich ein Keil zwischen die Mitwirkenden getrieben werden. Für diese böse Absicht nimmt Kluth Widersprüche in Kauf. Am Ende der "Kritik am Dirigenten", nachdem die herabsetzende Arbeit getan ist, spricht er von dem "beeindruckenden Erfolg" auch für den Gesamtleiter Albert Henn. Die Reaktion des Publikums blendet er ganz aus: Sie kann seine Tendenz nur stören. Es ist müßig, über die Motive des Kritikers zu spekulieren. Aber solches Foulspiel haben weder Aufführende, noch das Publikum, noch die Leser des TV verdient.Elvira und Günter Jacoby Kinheim-Kindel ihre meinung

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