Bei Biogas fehlt das Konzept

Zum Artikel "Hochwertiges Futter ist ein Muss" (TV vom 1. April) diese Lesermeinung.

Angesichts von Klimaveränderung und Rohstoffknappheit ist regenerative Energie zu begrüßen. Doch auch mit regenerativer Energie sind Probleme verbunden, die man nicht aus den Augen verlieren darf. Bei Biogasanlagen sind dies beispielsweise der hohe Flächenbedarf und der viele Mais, der angebaut werden muss, was zum Problem für die gemeindlichen Jagdbezirke wird. Mehrere Gemeinden im Kreis Bernkastel-Wittlich und auch darüber hinaus schlagen schon seit einiger Zeit Alarm. Sie fürchten enorme Wildschäden, die durch übermäßigen Maisanbau entstehen werden und die letztlich zur Kündigung der gemeindlichen Jagdpachtverhältnisse führen können. Die Jäger als Pächter der Jagdbezirke drohen bereits vielfach mit der Kündigung der Pachtverhältnisse, da sie nicht mehr bereit und in der Lage sind, die hohen Kosten für den Bau von Zäunen bzw. die Zahlung der hohen Wildschäden aufzubringen. Wir stehen in Sachen Biogasanlagen erst am Anfang des Weges. So ist zu befürchten, dass dieser Trend und damit auch der Maisanbau zunehmen werden, zumal er von der Landesregierung propagiert und mit hohen Investitionskosten-Zuschüssen honoriert wird. Nachwachsende Rohstoffe sind eine gute Sache, doch bei den Biogasanlagen fehlt das Gesamtkonzept. Insoweit ist der Gesetzgeber in der Pflicht. Es kann und darf nicht sein, dass durch solche Maßnahmen unter Mithilfe des Landes den Kommunen die Einnahmen entzogen werden. Denn sollte es zur Kündigung der Jagdpachtverhältnisse kommen, was auf längere Sicht gesehen nicht auszuschließen ist, fehlt den Ortsgemeinden eine wichtige Einnahmequelle. Ganz abgesehen davon, dass der ständige und übermäßige Maisanbau eine Monokultur darstellt und letztlich Bodenerosionen herbeiführen kann. Bleibt zu hoffen, dass der neue Ortsbürgermeister von Monzelfeld, für den natürlich die Wirtschaftlichkeit seiner Biogasanlage im Vordergrund steht, auch die Sorgen der umliegenden Gemeinden ernst nimmt und einer für alle Beteiligten noch zu erarbeitenden Lösung des Problems nicht im Wege steht. Hans Herrmann, Longkamp(Anmerkung der Redaktion: Der Autor ist Vorsitzender der Jagdgenossenschaft in der Gemeinde Longkamp) Energie

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