"Bier auf Wein..."

Jeder kennt sie, die etwas simplen Wein-Redensarten, wie "Wein auf Bier - das rat' ich dir" oder "Bier auf Wein - das lass' sein". Sich daran zu halten, ist nicht verkehrt. Hat man eine trockene Kehle, empfiehlt es sich nämlich, zunächst den Durst mit einem Glas Bier zu löschen.

Das ist billiger und effektiver. Einen Wein zum Durstlöschen hinunter kippen, das ist einfach zu schade. Und wie verhält es sich mit dem Spruch "Bier auf Wein - dass lass' sein"? Wer das beherzigt, glaubt damit dem gefürchteten Kater am nächsten Morgen aus dem Wege gehen zu können. Doch weit gefehlt. Denn ob man nach einer durchzechten Nacht mit einem Kater aufwacht oder nicht, hängt von der Menge des getrunkenen Alkohols, den Zusatzstoffen in den Getränken und dem zu sich genommenen Essen ab. Im Übrigen ist ein Glas Bier nach einem ausgedehnten Weinabend mit edelsüßen Spät- und Auslesen nicht unbekömmlich. Für die überstrapazierten Geschmacksknospen ist das eine Wohltat. Noch besser ist es aber, am Ende einer Weinprobe einen "Reparaturwein" zu sich zu nehmen. Das ist ein leichter, frischer, herber Wein. Er macht frisch und ist nach den wuchtigen Weinen eine echte Erholung. Der in diesem Jahr verstorbene langjährige Vorsitzende der Weinbruderschaft der Pfalz, Theo Becker, schrieb dazu einmal: "Ein Reparaturwein wirkt wie eine erfrischende Dusche, die aufweckt und Ermüdung und Übersättigung vertreiben hilft." Winfried Simon

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