Bier zu Hause trinken

Zum Streit um den Bierstand beim Kröver Trachtenfest meint dieser Leser:

Gemeinderäte sind gewählte Bürger, die zum Wohle der Gemeinde Entscheidungen treffen müssen. Ein Defizit von über 20 000 Euro an diesem gigantischen Weinfest hört sich gewaltig an und fordert den Gemeinderat zum Aktionismus auf. Ein Gewinn von circa 2000 Euro aus dem Bierstand (Schätzungen des Bürgermeisters laut Radio) drücken das rechnerische Ergebnis unwesentlich. Stellen wir gegenüber, was wir verlieren: Ansehensverlust bei vielen unserer Gästen, die des Weines wegen nach Kröv kommen. "Bier kann ich auch zu Hause trinken!" Daraus folgt, dass diese Gäste vielleicht im nächsten Jahr zu Hause bleiben und dann würde das Fest ganz sterben. Wie viele andere traditionelle Feste der Mosel auch! Spenden und Arbeitskraft von Bürgern, die in den vergangenen Jahren zusätzlich erbracht wurden, um das Fest als reines Weinfest zu erhalten. Der Bierstand muss zusätzlich mit freiwilligem Personal bestückt werden, das sowieso schon knapp ist. Heftiger Streit im Dorf. Ist der zu erwartende Gewinn vom Bierverkauf das wert? Wird bei dem rechnerischem Minus des Weinfestes die Vollbelegung der Gästezimmer im Juli und die damit verbundene Wirtschaftskraft mit einbezogen? Hat der Gemeinderat zu Wohle der Gemeinde entschieden? Johannes Schnitzius Winzermeister in Kröv

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