Brückenmonster in den Papierkorb

Zur Debatte um B 50 neu und Hochmoselübergang schreibt dieser Leser:

"Moselwein hat Liebeskummer" ist eine leichte Untertreibung, wenn man bedenkt, dass ein "Fremder" und unstrittig der renommierteste Wein- und Moselliebhaber, Stuart Pigott, mit Herz und Verstand für unsere Region streitet. Wo blieben dann aber die Moselaner bei dieser einmaligen Weinprobe, die offensichtlich vor lauter amtlicher und nichts nutzender Schwafelei, Sonderinteressen und Situationsverharmlosung der politischen Befürworter die Perspektive für ihre Heimat nicht mehr ausmachen konnten? Es ist unser aller Leben, Heimat, historische Kulturlandschaft und Jahrtausend altes römisches Weinerbe, das mit der Monsterbrücke B 50 neu zwischen Zeltingen-Rachtig und Ürzig die Hinwendung der Besucher und Touristen zur Mosel nachhaltig ruiniert. Zu Recht wurde durch Patrick Schenk die Mahntafel der politischen Vorteilsvermittler ins Leben gerufen, um sich bei Notwendigkeit der Frevler zu erinnern. Pigott hinterfragte dabei engagiert, weshalb unsere einmalige Moselregion noch nicht einmal zum Weltkulturerbe vorgeschlagen wurde? Sein Antwort hatte er schon parat: "Shame on you, Mister Kurt Beck", und dies ist auch in meinem Sinne. Ich habe sie alle schon im Frühjahr, Sommer und Herbst an der Mosel gesehen, bei meinen gemächlichen Rentner-Motorradtouren, die Besucher und Touristen, Schweden, Finnen, Niederländer, Belgier, sogar Griechen, Spanier und Franzosen, die mit ihrer Loire doch wirklich auch gut bedient sind. Alle sind fasziniert und erleben und zehren von diesem einmaligen Ambiente unserer Heimat. Der Mensch lebt nicht nur von Brot allein, heißt es. Im Zeitalter der Globalisierungsängste, allgemeiner Inhumanität und Klimabedrohung bietet gerade unsere Region eine Option und Oase der Vertrautheit, der positiven Hinwendung und Entspannung wie auch Gelassenheit. Mit der Besonderheit unserer Region erreichen wir diese Menschen und verbleiben in ihren Erinnerungen wie auch Weiterungen. Die B 50 neu Trasse wirft mehr Nachteile auf, als sie kompensieren kann. Das Brückenmonster gehört in den Papierkorb und nicht an die Mosel!Dieter Wermes, Hasborn Strassenbau

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort