Das letzte Gefecht

Zur Debatte über den Hochmoselübergang und den möglichen Welterbe-Status für das Moseltal erklärt dieser Leser:

Die Gegner des Hochmoselübergangs blasen zum wohl letzten Gefecht: Die VBB (Vereinigung Bürger für Bürger, Anm. der Redaktion) verunsichert die Bewohner der Schäferei wegen einer angeblichen Gefahr, dass ihre Häuser beschädigt werden, und der Welt-Wein-Papst (welch bescheidener Titel) Pigott möchte Strohpuppen von Kurt Beck verbrennen.

Die Gegner behaupten, dass die Mehrheit der Bevölkerung ja eigentlich gegen den Hochmoselübergang sei. Den Beweis haben sie noch nicht erbracht. Um das festzustellen, bedürfte es einer Volksabstimmung oder wenigstens einer Volksbefragung. Auch könnten die Wähler in die entsprechenden Lokalparlamente ja die Gegner des Bauwerkes mit Mehrheit wählen. Warum tun sie das nicht? Offenbar ist die Zahl derer, die gegen den Hochmoselübergang sind, doch nicht so groß. Die Aufforderung von Herrn Pigott, Strohpuppen von Politikern zu verbrennen, halte ich für eine Verletzung der Menschenwürde. So etwas wird es in unserem demokratischen Rechtsstaat hoffentlich nie geben. Wir haben doch keine Bananenrepublik! Die Meinungsfreiheit, die seine Anhänger für Herrn Pigott einfordern, gilt zudem auch für die Andersdenkenden. Übrigens sind die Moselaner selber klug genug, zu wissen, was sie wollen, und dafür bekannt, dass sie ihre Meinung nicht verbergen.

Das Ziel, die Mosellandschaft zum Weltkulturerbe erklären zu lassen, ist sicher lobenswert. Doch außer dem Hochmoselübergang spricht einiges dagegen: 10 hässliche Stauwerke, unschöne Brachflächen in den Weinbergen, 40 teils ästhetisch wenig ansprechende Brücken. Und die einst so romantische Moselbahn dampft auch nicht mehr. Die Chance auf den Titel "Weltkulturerbe" ist gering.

Ernst Hanrath, Bruch

Hochmoselübergang

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