Der Fehler

Ich habe lange gerätselt, warum eigentlich bei dem geplanten neuen Einkaufszentrum der eine Entwurf - zwei Etagen Geschäfte mit Rolltreppe, darüber dann noch ein Parkdeck - gegen den anderen Entwurf - zwei Etagen Geschäfte mit Rolltreppe, darüber ein Parkdeck - gewonnen hat.

"Ganz einfach, Wilbert", meinte Wilma. Die wusste wieder mal mehr als ich, denn der Mann ihrer Freundin kennt einen Geschäftsmann aus Wittlich, der hat sich die Ratssitzung in der Synagoge angeschaut. Viel verstanden hat der auf der Empore nicht. "Aber", so sagt Wilma: "Also der andere Plan mit den zwei Etagen Geschäfte mit Rolltreppe und einem Parkdeck darüber, der hatte ja praktisch gegenüber dem jetzigen Alten Bahnhof ein ,Coyote-Café' eingezeichnet gehabt." "Na und? Ist ja nix Neues", meinte ich. "Ja, aber der Investor soll am ,Coyote' vorbei die Straße, die der Stadtrat gar nicht will, schon mal geplant haben. Und dann soll ein Rat noch gefragt haben, ob ihm klar sei, dass mit der Verkehrsführung dann 20 000 Fahrzeuge am ,Coyote' vorbeiführen?" Wilma machte eine Pause: "Der Investor hat dann wohl gemeint, erstens sei die Terrasse im ersten Stock und zweitens würden die Leute doch bekanntlich besonders gerne dort sitzen, weil es einfach schön sei, den anderen Leuten zuzugucken, wie die vorbeigehen und -fahren." "Na und?" - Ich verstand die weibliche Logik nicht. Wilma tippte sich an die Stirn: "Ist doch klar! Der Stadtrat hat sofort gedacht: Entweder ist der verrückt, oder der will am Ende noch die Neustraße wieder für den Verkehr aufmachen. So einer hat keine Chance!" Phh, an was Frauen so alles denken. Mir ist es egal. Ich habe gehört in beiden "Zwei-Etagen-Geschäfte-Parkdeck-Plänen" kann Mann was trinken gehen, also hab ich nix dagegen. Bis dann, Euer

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