Deutsche Weinkönigin: Ein internationaler Job

Am 9. Oktober wird in Heilbronn (Weinanbaugebiet Württemberg) die 61. Deutsche Weinkönigin gewählt. Sechs Kandidatinnen, die sich in einer Vorentscheidung am 3. Oktober gegen sechs weitere Gebietsweinköniginnen durchgesetzt haben, wetteifern im Finale um die deutsche Weinkrone.

"Unserer Bewerberin", Moselweinkönigin Sonja Christ aus Oberfell, werden dabei gute Chancen eingeräumt. Wer sie schon einmal erlebt hat, weiß: Die kann's. Sie hat ein fröhliches Wesen, ist charmant und fachlich top. So wie viele Mosel-Weinmajestäten, die mit Leidenschaft auf ihre Region und ihren Wein im In- und Ausland Geschmack machen.

Von den bislang 60 Deutschen Weinköniginnen kamen zehn von Mosel, Saar oder Ruwer: Zur Erinnerung: 1950 Maria Pütz aus Saarburg, 1956 Margret Hoffranzen aus Mehring, 1963 Inge Schwab aus Zeltingen-Rachtig, 1967 Ruth Collet aus Reil, 1979 Rita Moog aus Valwig, 1985 Mechthild Meyer aus Waldrach, 1987 Jutta Fassian aus Mehring, 1991 Lydia Bollig aus Trittenheim, 2000 Carina Dostert aus Nittel und 2005 Petra Zimmermann aus Temmels.

Heute ist die Wahl zu einem großen "Event" geworden. Das Fernsehen ist live dabei, wenn die jungen Damen ihre Weinkompetenz und Schlagfertigkeit vor den Augen einer 80-köpfigen Jury unter Beweis stellen müssen. "Früher war alles volkstümlicher. Heute ist es eine große Show", sagt Elisabeth Gies aus Diedesfeld in der Pfalz, die 1949 zur ersten Deutschen Weinkönigin gekrönt wurde.

Andere Zeiten, andere Sitten. Die Wahl zur Deutschen Weinkönigin ist zu einem Medienspektakel geworden - ein Millionenpublikum verfolgt zu Hause am Bildschirm die zweistündige Krönungsgala. Und noch etwas hat sich geändert. Rund 250 Termine warten auf die oberste deutsche Weinrepräsentantin. Ob in Hamburg, London, Hongkong, New York oder Tokio: Die deutsche Weinbotschafterin muss sich auf internationalem Parkett bewegen können. Die vor 59 Jahren 18-jährige Elisabeth Gies durfte Karlsruhe, Stuttgart, München und Berlin besuchen. "Für mich war das damals eine ganz neue, bunte Welt", sagt sie. Eine Welt, die für die allermeisten jungen Menschen viel, viel kleiner geworden ist.

w.simon@volksfreund.de

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