EXTRA

Die Sage Der Burgberg an der Lieser war in früheren Zeiten durch eine stolze Burg belebt. Der Burgherr war ein gütiger und gerechter Graf, dem seine Untertanen und seine Mannen gerne gehorchten und der friedliebend viele Jahre an der Lieser über seinen Besitz waltete.

Ihm zur Seite standen einige treue Männer, die ihn in seinen vielen Aufgaben und in allerlei Lebenslagen unterstützten. Besonders treu ergeben war ein junger Knecht, der ihm mit geschickter Hand über viele Jahre den Besitz verwaltete und Jahr für Jahr die Scheunen und Vorratskammern füllen konnte. Dieser Knecht trug den Namen "Karl". Als der Graf spürte, dass er bald sterben würde, rief er den Knecht Karl zu sich und sprach zu ihm: "Karl, du warst mir in all den Jahren ein überaus getreuer Helfer. Darum entbinde ich dich nunmehr von deinen Aufgaben. Ich will dir in der Nähe ein Stück guten Ackerlandes schenken, auf dem ich dir ein Haus errichten werde und du als Bauer wirken kannst. Gründe eine Familie und arbeite zielstrebig weiter wie bisher. Dann wird es dir gut ergehen und deine Nachkommen werden dir einst dankbar sein." Voller Freude dankte Karl seinem Burgherrn. Den Winter über traf er die Vorbereitungen für seinen Umzug. Währenddessen schlugen die Knechte des Grafen genügend Bauholz und errichteten den Hof. Im nächsten Frühjahr zog er aus der stolzen Burg aus, um sein eigenes Land zu bewirtschaften. Er beackerte das brachliegende Land seines eigenen, kleinen Hofes und wirkte forthin als freier Bauer oberhalb des Liesertales. Die Arbeit ging ihm flott von der Hand. Das Land brachte ihm genügend Ertrag und die Lage auf der Höhe gefiel ihm. Später siedelten sich mehr Bauern dort an. Sie gründeten ein Dorf und nannten es "Karl", in Erinnerung an den treuen Knecht, der sich als erster dort niedergelassen hatte.

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