Eiche bleibt auf der Strecke

Erich Gauer spricht mir aus dem Herzen, denn er sagt, dass man aus Holz mehr machen kann als nur Balken und dass die Parole der Förster nicht lauten sollte "Im Totholz ist Leben", sondern "Nutzen und Pflegen erhält das Leben"!

Wenn ich mir heute unsere Wälder ansehe, stelle ich fest, dass nach dem Fällen ausgewachsener Bäume offensichtlich Urwälder angelegt werden: krumme Stammteile, Baumstümpfe und Astwerk bleiben einfach an Ort und Stelle liegen: Es sieht an diesen Plätzen aus, als ob Orkane gewütet oder Bomben eingeschlagen haben. Hier können sich nur noch Borkenkäfer und Wildschweine wohl fühlen. Einen Waldspaziergang oder die Pilzsuche können wir uns abschminken! Auch wird die Jägerschaft, die Schwarz- und Rehwild im Interesse der Land- und Forstwirtschaft möglichst kleinhalten soll, durch die wüsten, unbegehbaren und mit der Zeit zugewucherten Wälder eher behindert. Mir ist bekannt, dass die Forstverwaltung leider keine Mittel mehr hat, die Wälder wie zu Zeiten unserer Väter beziehungsweise Großväter zu bewirtschaften. Wir können also unseren Förstern keine Vorwürfe machen. Das bedeutet aber, dass wir uns an die unschönen Anblicke im Wald gewöhnen müssen und dass nur noch gepflanzt wird, was spätestens von der nächsten Generation auch geerntet werden kann. Auf der Strecke bleibt somit leider die viel gerühmte deutsche Eiche. Die Frage, was können wir sonst mit den im Wald verbleibenden Baumresten tun, bleibt vorerst leider noch offen. Wer hat denn heute die Mittel oder das Interesse, diesen Rohstoff Holz Gewinn bringend einer sinnvollen Verwertung zuzuführen, zum Beispiel zur Papierherstellung oder als Heizmaterial. Hans-Ulrich Praus 54470 Bernkastel-Wehlen

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