Ein Bewusstsein bekommen

Zu unserem Bericht "Standort für Gedenktafel weiter umstritten" vom 27. Juli:

Aufmerksam verfolge ich die Diskussion zum Thema: Gedenktafel in Traben-Trabach. Wie Richard Ochs und Klaus Weinmann, vor allem aber auch Martin Schmitz als überlebender Betroffener, bin ich der Meinung, dass die Gedenktafel an das Rathaus gehört, denn von dort gingen die Greueltaten aus, zudem hat es dort, wie Klaus Weinmann berichtet, auch versteckte Hilfsaktionen gegeben. Will die Verwaltungsbehörde ihr Nest nicht beschmutzen, oder warum tut man sich so schwer? Ich wüsste gerne, ob der Beschluss des Stadtrats, die Tafel an das Mittelmoselmuseum zu bringen, wirklich einstimmig war. Ich bezweifle das, das muss ich gestehen. Ich finde, es stünde uns Deutschen gut, zu der Geschichte des vergangenen Jahrhunderts zu stehen, nicht etwa aus Schuldgefühlen heraus, sondern auch aus Achtsamkeit, was seinerzeit geschehen ist, und auch aus Aufmerksamkeit für die Zukunft, dass so etwas nie, nie wieder geschehen darf. Wichtig ist aber auch, dass - und jetzt bin ich ganz pathetisch - unser Volk wieder ein Bewusstsein bekommt. Dafür aber muss die Vergangenheit verarbeitet werden. Verarbeiten kann man jedoch nur, was nicht verdrängt wird, sondern mit aller Klarheit gesehen und erfasst wird. Also noch einmal: Die Gedenktafel gehört ans Rathaus! Einen Beschluss kann man auch revidieren, das sollte unsere Bürgermeisterin, Heide Ponnighaus, wissen. Im übrigen habe ich versucht, mit ihr darüber zu reden, ich war erstaunt, dass sie mich nicht ausreden ließ und mich immer wieder unterbrochen hat. Irmtraud Schäfer, Traben-Trabach. Gedenktafel in Traben-trarbach

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