Ein Maul voll Wein

Der Ausdruck "Ein Maul voll Wein" wird zum Beispiel dann verwendet, wenn ein Wein großen Trinkspaß bereitet. Am Sonntag und Montag kamen etwa 3000 Fachleute (Händler, Sommeliers, Gastronomen, Journalisten) bei der Weinbörse in der Mainzer Rheingoldhalle in diesen Genuss.

Allerdings wanderte der Wein bei den allermeisten von ihnen nicht vom Mund in den Magen sondern verließ sie auf dem Weg, wie er gekommen war. Wer Wein fachmännisch probiert, muss ihn anschließend wieder ausspucken. Da geht kein Weg dran vorbei. Sonst ist eine solche Probe nicht lange durchzustehen. Denn dann leiden die Geschmacksnerven, und es entsteht ein falsches Bild vom Inhalt des Glases. In Mainz standen immerhin mehr als 1000 Weine zur Verkostung bereit. Kein Wunder also, dass überall in den langen Gänge große Gefäße standen, die mit einem Trichter versehen waren. Und fleißige Zeitgenossen waren ohne Unterlass damit beschäftigt, die Gefäße zu leeren. Den Weinfreunden ist das Spucken sicherlich nicht immer leicht gefallen. Denn was die 152 Betriebe, allesamt Mitglieder des Verbandes Deutscher Prädikats-Weingüter, präsentierten, war vom Feinsten. Als Moselaner ist es interessant, einmal bei Winzern aus anderen Anbaugebieten zu probieren. Auch sie produzieren exzellente Weine. Und doch führt der Weg immer wieder zu Mosel, Saar und Ruwer zurück. Die heimischen Winzer präsentieren mit dem 2005er einen grandiosen Jahrgang: feine fruchtige Weine mit perfekt eingebundener Säure. Auf Schiefer gewachsener Riesling ist einfach unübertrefflich! Clemens Beckmann

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