Ein bisschen Saumagen-Image darf es sein

Nicht jeder mag Saumagen, aber jeder kennt die Pfälzer Spezialität. Eine ganze Region wird damit in Verbindung gebracht: natürlich nicht nur mit ihm allein. Und es ist damit auch kein Qualitätsanspruch verbunden.

Doch müsste es eine Selbstverständlichkeit sein, dass die Lokale in Bernkastel-Kues moselländische Gerichte auf der Karte haben. Das scheint aber nicht so zu sein. Zumindest definieren sich die Wirte, die beim "Trend-Frühstück" dabei waren, kaum über diese Schiene. Natürlich kommen Gäste nicht in erster Linie, um sich von der Vielfältigkeit auf den Tellern zu überzeugen. Ein Kriterium sollten die kulinarischen Spezialitäten aber schon sein - vor allem im Zusammenhang mit dem Wein. Schnitzelvariationen haben zwar als Standardwerk ihre Berechtigung, eine qualitative Aussage, die Gäste anlockt, ist damit aber nicht zu erreichen. Und so suchen die Region und die Stadt als ihr Aushängeschild weiter nach den heute so gefragten Alleinstellungsmerkmalen. Cusanus war zwar ein Genie, ist aber zu vielen Menschen fremd. Der Wein war und ist wichtig, doch haben andere Regionen, wie die Pfalz, gewaltig Boden gut gemacht. Bleibt also vielleicht doch nur die unvergleichliche Kulturlandschaft mit vielen Zeugnissen der Vergangenheit, aber auch attraktiven Angeboten für die Gegenwart. Man könnte es einmal so richtig mit ihr versuchen und das damit zusammenhängende Angebot darauf ausrichten. c.beckmann@volksfreund.de

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