Einfach sensationell

Kein exklusives Säubrenner-Phänomen sind der Schilderwald und die Idee, mit einem einheitlichen System für einen besseren Informations- und auch Verkehrsfluss zu sorgen. Doch stopp! Autofahren und Schilder lesen, das ist doch des Guten einfach zu viel!

Deshalb kam auch die bemerkenswerte Idee aus dem Stadtrat, die Schilder an den gezählten neun Stadteinfahrten doch bitte an Haltebuchten aufzustellen. Nur so könne der Automobilist die Informationen zweifelsfrei aufnehmen, also lesen, sonst sei er überfordert. Nochmal stopp. Erstens: Die Wittlicher denken, man finde sich im Schilderwald nicht zurecht. Zweitens: Die Lösung sollen übersichtlichere, neue Schilder sein. Drittens: Damit man sich mit Hilfe dieser Verbesserung auch zurecht findet, sollten die neuen Schilder an Haltebuchten stehen. Also: Infotafel sehen, rechts ran, Schild betrachten, links raus und weiter geht es gut informiert in den Stadtdschungel. Mit dieser wohl bedachten Systematik könnte Wittlich eine Vorreiterrolle einnehmen, Großstädte könnten sich da eine Scheibe an den Säubrennern abschneiden. Wenn man die Ein- und Ausfahrtsbereiche der Haltebuchten noch mit einem Kreisverkehr koppeln könnte, einfach sensationell! Doch stopp! Warum hat eigentlich keiner im Stadtrat über die Frauenfrage nachgedacht? Sie kennen das vielleicht, das klitzekleine weibliche Problem mit dem Plan-Lesen. Deshalb schlage ich vor, am zweiten Informationsring, also am Parkplatz, wo die Autofahrerin zur Fußgängerin wird: Bitte, liebe Stadträte, stellt zur Infotafel noch eine nette Sitzgruppe, überdacht natürlich. Einfach, damit sich Besucherinnen willkommen fühlen. Chic wäre vielleicht noch ein Getränkeautomat dazu. Mit einem Kaffee lässt sich ein Plan viel besser lesen, und dann kann frau entspannt shoppen gehen. s.suennen@volksfreund.de

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