Es darf nicht am Geld scheitern

Zum Artikel "Wir sind auf einem guten Weg" (TV, 23. September) meint dieser Leser:

Nach kontroversen Diskussionen ist das Konzept Realschule plus in Rheinland-Pfalz auf den Weg gebracht worden. Übereilt zwar und vom Ansatz her nach wie vor mit pädagogischen und strukturellen Mängeln behaftet. Daraus jetzt das Bestmögliche für den Standort Bernkastel - Kues zu machen, daran arbeiten gemeinsam seit einiger Zeit intensiv Lehrer der Real- und Hauptschule. Wurde schon der Starttermin 2010 für die neue Realschule plus in Bernkastel-Kues mit Vehemenz politisch durchgeboxt, obwohl die Einführung auch noch 2013 möglich gewesen wäre, wird jetzt wieder ein "gewisser Druck" signalisiert, dass bis Januar 2010 ein Konzept stehen müsse. Was Bildung überhaupt nicht gebrauchen kann, sind Hektik und immer wieder auftauchende Druck-Kulissen. Wem die Zeit jetzt zu knapp wird, der hätte auch bis 2011 oder 2012 warten können.

Verwundert reibt man sich die Augen angesichts der Finanzierungsfrage, die im Verbandsgemeinderat diskutiert wird. Die Verbandsgemeinden haben doch recht vorlaut "hier" gerufen, als es um die Trägerschaft für die Realschule plus ging. Es war jedem von vornherein klar, dass dies Kosten, sogar Mehrkosten für sie bedeuten wird. Und jetzt die Zeche nicht bezahlen wollen? Folgt man dem Grundgedanken der Realschule plus, die sich als Mittelschule an der bisherigen Realschule orientiert, wäre es sinnvoller gewesen, die Trägerschaft beim Kreis zu belassen. Die Finanzierungsfrage muss schleunigst geklärt werden. Vielleicht sollte hier zur Abwechselung die Öffentlichkeit Druck auf die Politik ausüben. Was nutzt das schönste Schulkonzept, wenn am Ende schon wieder kein Geld für Bildung da ist? Mit der Realschule plus wird ein neuer Weg beschritten. Warum nicht auch bei der Finanzierung? Beispiel: Verbandsgemeinde und Kreis schließen sich zu einer Art "Bildungs-Zweckverband" zusammen, um die Finanzierung dauerhaft sicherzustellen. Was für Schule und Lehrer gilt - künftig in neuen Bahnen zu denken - sollte auch für die Politik gelten.

Patrick Haas, Bernkastel-Kues

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