Fachunterricht ist nicht möglich

Zum Artikel "Holkenbrink weist Kritik zurück" (TV, 19. November) meint diese Leserin

Als ich Herrn Holkenbrinks Beschreibung des Schulgebäudes der ehemaligen DOS in Wengerohr las, kam mir auf Anhieb die Frage in den Sinn: Warum Herr Holkenbrink als Verbandsvorsteher des Schulzweckverbands und die anderen Bürgermeister, denen die Schule gehört, ein so hervorragend geeignetes Gebäude nicht als Schulgebäude einer neu aufzubauenden Integrierten Gesamtschule nutzen, sondern überlassen es "großzügig" dem Kreis? Schüler des PWG und ihre Eltern haben bereits in verschiedenen Leserbriefen den Zustand der Klassenräume ausführlich beschrieben.

Ich möchte hier beispielhaft auf die Unzulänglichkeiten der naturwissenschaftlichen "Fachräume" eingehen, auf die Herr Holkenbrink hinweist: Die Schülertische dieser Räume haben zur Hälfte keine Wasserhähne, die der anderen Hälfte sind fast alle irreparabel zerstört.

Es gibt weder an den Schülertischen noch am Lehrertisch Anschlüsse für Gleichstrom oder Gas. Unter diesen Umständen wäre ein moderner naturwissenschaftlicher Unterricht mit Schülerexperimenten, Projekten oder auch nur Lehrerdemonstations-Experimenten nicht möglich.

Herr Holkenbrink zählt dann alle Räume auf, die im Schulgebäude zur Verfügung stehen. Es ständen demnach für die 24 Klassen der Jahrgangsstufen 5 bis 10 und die etwa 20 parallel stattfindenden Kurse der MSS 11 bis 13 des PWG insgesamt 28 Räume zur Verfügung. Um beim Beispiel der Naturwissenschaften zu bleiben, so müssten die insgesamt 218 naturwissenschaftlichen Stunden pro Woche in den zwei zur Verfügung stehenden naturwissenschaftlichen "Fachräumen" unterrichtet werden. Entsprechende Unmöglichkeiten könnten auch für Musik, Kunst oder Sport beschrieben werden.

Trotz oder gerade wegen Herrn Holkenbrinks Beschreibung des Schulgebäude in Wengerohr wird meiner Meinung nach der Bau eines Trakts mit Klassenräumen am Standort des PWG in Wittlich billiger sein als ein Neubau mit den verschiedenen Fachräumen und einer Turnhalle in Wengerohr.

Elisabeth Klöppel-Scherl, Wittlich

(Anmerkung der Redaktion: Die Autorin ist Mitglied des Personalrats des Peter-Wust-Gymnasiums)

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