Farce im Weinberg

Die Heilig-Geist-Stiftung kann mit dem Erlös aus der Versteigerung der beiden "Doctor"-Weinberge viel Gutes im sozialen Bereich tun. Immerhin kommen in den kommenden neun Jahren insgesamt mehr als 126 000 Euro an Pacht zusammen.

Ob der Namensgeber der Stiftung aber uneingeschränkt froh wäre, darf bezweifelt werden. Hier die arrivierten Weinbarone - dort die jungen Wilden. Hier die Einheimischen - dort die Auswärtigen. Und der Bernkasteler Stiftungsrat lässt bei der Auswahl die Muskeln spielen: Der "Doctor" muss in städtischen Händen bleiben. Doch damit nicht genug. Der Verdacht, dass die Ausschreibungsmodalitäten nur ausgeweitet wurden, um den Preis nach oben zu treiben, wiegt schwer. Da bleibt mehr als nur ein fader Beigeschmack. Diese Art von Versteigerung beziehungsweise ihr Nachspiel ist eine Farce. Sie zeugt von Kleingeistigkeit und Kirchturmdenken. Beiden Untugenden wird öffentlich abgeschworen, im stillen Kämmerlein feiern sie aber weiter fröhliche Urständ. c.beckmann@volksfreund.de

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