Ist es eine günstige Gelegenheit, ein paar Tage mit der Familie das Weite zu suchen? Oder ein Treffpunkt für wander- und trinkfreudige Väter, um gemeinsam einen Tag zu verbringen? Nur wenige finden am Himmelfahrtstag den Weg in die Kirche. Vatertag ist einfach greifbarer als ein nach oben schwebender Gott, der ein Stück weit unerklärbar bleibt. Aber ist Vatertag tatsächlich so konkret und offensichtlich erklärbar? Was genau soll denn die Bedeutung von Vatertag sein? Ein besonderes Augenmerk auf die Väter zu legen, ähnlich wie das am Muttertag mit den Müttern geschieht? Egal, welche Einstellung man zu solchen künstlich eingerichteten "Feiertagen" vertritt: Ist der Sinn eines solchen Tags dann erfüllt, wenn Väter an "Ihrem" Feiertag, den Sie ohne ihre Familie verbracht haben, müde und unter Umständen nicht mehr ganz nüchtern nach Hause kommen. Immer wieder ist von einer neuen Mütterlichkeit die Rede im Zusammenhang mit der Berufstätigkeit der Frau. Wie sieht es dann mit der Väterlichkeit aus? Liegt die Bedeutung eines Vatertages nicht eigentlich darin, einen besonderen Dank auszudrücken für das, was Väter für ihre Familien tun? Wenn das so ist, dann lägen Himmelfahrt und Vatertag eigentlich gar nicht so weit auseinander, denn Jesus hat uns deutlich gemacht, dass Gott für uns die Vaterstelle einnehmen will, dass wir das Recht haben, Vater zu Gott zu sagen. Himmelfahrt als Vatertag, ein Tag, um Gott, unserem Vater, in besonderer Weise dafür zu danken, dass er für uns da ist auf weltlicher und himmlischer, also geistlicher Ebene. Vielleicht ist das ein Anreiz, sich mit dem Himmelfahrtstag noch einmal neu auseinanderzusetzen und die Chance zu sehen, die er uns bietet: Gott will Vater für uns sein und verspricht uns seinen Schutz und seine Begleitung. Susanne Triebler, Wittlich