Gebt Acht!

Vertrauen gewinnen, das ist die Gebetsmeinung des Papstes für Juni. Davon ist die katholische Kirche nach einer Online-Befragung weit entfernt. 45,7 Prozent der Teilnehmer sprachen ihr das Misstrauen aus.

Vielleicht kann eine Geschichte helfen, die Glaubwürdigkeit der Kirche zu erhöhen. In einer Gemeinde wurde bekannt, dass an Fronleichnam Jesus zur Prozession kommen würde. Alle kamen, um ihn sehen und erwarteten, dass er Wunder vollbringen oder zumindest eine Predigt halten würde. Doch Jesus schaute sich alles an und schwieg. Der Pastor bot an, ihn bei sich unterzubringen, doch er wollte die Nacht allein in der Kirche verbringen. Am anderen Morgen waren alle früh auf den Beinen und meinten, jetzt würde er aber etwas tun. Doch als sie die Tür öffneten, waren sie schockiert. Denn die Wände waren voller Graffitis. Jesus ein Sprayer! Aber dann begannen lasen sie: "Gebt Acht!" Einige fingen an nachzudenken, was er ihnen sagen wollte. Das Wort begann zu wirken. Sie lasen wieder die Heilige Schrift und entdeckten Weisheiten darin. Sie entdeckten die Sakramente neu und bemerkten, dass sie sie oberflächlich benutzten und eines total übersehen hatten, das für die Versöhnung mit sich und den Menschen wichtig war. Sie entdeckten, welche Bedürfnisse ihre Kinder hatten und dass sie sich dafür Zeit nehmen mussten. Sie entdeckten ihre Mitmenschen, vor allem die Schwachen und kümmerten sich um sie. Sogar Pastor und Bischof dachten über ihre Rolle nach und merkten, dass nicht Strukturreformen oder Predigten den Menschen helfen, sondern Nähe und Hilfe vor Ort. Nun haben sie das Wort sogar über den Eingang ihrer Kirche geschrieben und man kann es auch nachts lesen. Übrigens: Eventuelle Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig. P. Plehacz, Manderscheid

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort