Geld heißt nicht gleich Einfluss

Dass Politiker ihre Nebeneinkünfte offen legen, ist wichtig für ihre Glaubwürdigkeit. Nur so können Bürger eine mögliche Einflussnahme von Firmen ausschließen. Dass Landrätin Beate Läsch-Weber sich bei der Vielzahl ihrer Tätigkeiten vereinnahmen lässt, scheint äußerst unwahrscheinlich - nicht nur wegen ihrer direkten, offenen Art. Beispiel: RWE.

Mit 6650 Euro ist die Mitgliedschaft im Regionalbeirat die lukrativste Nebeneinkunft. Voraussetzung für die Mitgliedschaft ist der Besitz von RWE-Aktien. Einen Teil der Aktien hat der Kreis nach einstimmigem Beschluss im Kreistag verkauft, der Rest soll mit größtmöglichem Gewinn verkauft werden, wenn ein gewisser Kurs überstiegen wird. Das kann nicht im Sinne von RWE sein, das ist gut für den Kreis. Zur Vergütung selbst: 6650 Euro - das ist kein Pappenstiel. Aber es geht immerhin um fünf Sitzungstage mit Vor- und Nachbereitung. Tagessätze von Gutachtern können 1000 Euro und mehr betragen. Fazit: Der Landrätin wird das Geld nicht einfach hinterher geworfen - zumal sie für ihre Sorgfalt bekannt ist. Diese Sorgfalt bei 37 Tätigkeiten - die Frau ist nicht zu beneiden. Der Landkreis aber kann sich freuen. m.maier@volksfreund.de

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