Geschenk Gottes: Gnade

Vor einigen Tagen trug mir ein Bekannter einen Sachverhalt vor und bat mich um gnädige Beurteilung.Was meinte er mit gnädiger Beurteilung? Nach der christlichen Lehre ist Gnade eine Gabe, das heißt ein Geschenk, eine Gunstbezeugung, eine Zuwendung Gottes zum Menschen, also seine Liebe und Huld.

Der Glaube ist eine Form der Gnade. Das Christentum ist die Religion der Gnade. Man unterscheidet äußere Gnaden oder Wohltaten wie Nahrung, Kleidung, Gesundheit und übernatürliche Gaben. Gott hat uns bei der Erschaffung unserer Seele den Verstand gegeben, der uns fähig macht zu denken, zu überlegen, zu urteilen, mehr oder weniger Kenntnisse zu erlangen. Gott verleiht uns die Gnade aus bloßer Güte, ohne unser Zutun, ohne dass wir dazu ein Recht haben. Er gibt sie rein umsonst und wem er will.Die wirkliche Gnade ist der Beistand Gottes, den wir nötig haben, um beispielsweise gute Werke zu vollbringen. Denn Gott ist es, sagt der Apostel Paulus, der in euch sowohl das Wollen als auch das Vollbringen bewirkt, für Gerechte als auch bei Sündern. Wie Gott die Gnade der Sakramente an äußere Zeichen gebunden hat, so knüpft er auch die wirklichen Gnaden sehr häufig an äußere Ereignisse, an freudige oder traurige Vorfälle. Wir wollen die Gnaden nicht abweisen. Vergeblich schreibt der Arzt einem Kranken die beste Medizin vor, wenn dieser unter dem Vorwand, sie sei zu bitter, sie nicht nehmen will. Wer die von Gott verliehene Gnade besitzt und danach lebt, der trägt das übernatürliche Ebenbild Gottes an sich, ist ein Freund Gottes und besitzt das Recht der Erbschaft Gottes. Gott schenke uns den Reichtum seiner Gnadenmittel, die in der Kirche vorhanden sind. Papst Benedikt XVI. hat ein Paulusjahr 2008/2009 ausgerufen, damit wir uns mit dem Vermächtnis des Völkerapostels auseinandersetzen können.

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