Glaube im Alltag

Auf Tuchfühlung mit Gott "Auf Tuchfühlung mit Gott" lautet das Motto der Heilig-Rock-Tage, des großen Trierer Bistumsfestes. Den Rock Jesu hat der Legende nach die heilige Helena, die Mutter Kaiser Konstantins, nach Trier gebracht.

Die Frage, ob er echt ist, ist eine geschichtlich zu klärende Frage. Interessant ist jedoch, warum Menschen bis heute immer wieder nach Gegenständlichem gesucht haben, das mit Jesus in Zusammenhang steht. Sicher deshalb, weil Menschen auch etwas zum Ansehen und zum Begreifen brauchen, um dem näher sein zu können, von dem der Glaube sagt, dass er der Mensch gewordenene Gott ist. Der "Heilige Rock" steht dafür. Er ist aus seinem Alltag, etwas zum Schauen und mit den Sinnen zu begreifen. Das "letzte Hemd", das man Jesus vor seiner Hinrichtung genommen hat. Es erinnert daran, dass er gekreuzigt wurde, weil er von einem Gott gesprochen hat, der ganz auf der Seite der Menschen steht. Und weil er gelebt hat als einer, der sich vor allem auf die Seite derjenigen gestellt hat, mit denen man nicht so gerne zu tun hatte. An diese Lebensgeschichte erinnert der "Heilige Rock" und liefert damit genügend "Stoff" zum Ansehen und Begreifen. Auch im 21. Jahrhundert stehen Menschen oft genug "im kurzen Hemd" da; sind in Gefahr, dass ihnen auch noch ihr "letztes Hemd" genommen wird. Deshalb startet an den Heilig-Rock-Tagen eine bistumsweite Kampagne gegen Arbeitslosigkeit. Katholikenrat, Verbände, Caritas, Qualifizierungsprojekte, Pastoralreferentinnen und die Aktion Arbeit haben sich zusammengefunden. Während der Heilig-Rock-Tage sind sie im Aktionszelt auf dem Hauptmarkt in Trier anzutreffen. {routv} Mariette Becker-Schuh, Pastoralreferentin im Dekanat Bernkastel

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