Wanderkarten und Reiseführer gehören dazu. Natürlich auch "Schlechtwetterbücher", Krimis, Schmöker, und je nach Vorlieben auch ein Gedichtband oder Meditatives. Ach ja, ein festlicheres Outfit für alle Fälle sollte auch dabei sein. Die Schnellentschlossenen sind gut dran. Sie haben ihr Gepäck bald startklar. Aber die Zauderer und diejenigen, die immer auch etwas nach Lust und Laune einpacken - ich gehöre auch dazu - sind spät, oft erst auf den letzten Drücker, fertig. Wie viele Dinge wandern dann ins Gepäck, nur weil man sie vielleicht einmal brauchen könnte. (Nicht selten Auslöser für einen gediegenen Krach in Familien und zwischen Freunden.) Aber schließlich ist alles, wenn auch mühsam, verpackt, Fehlt nur noch der letzte Blick in die Tasche: Papiere, Geld, Kreditkarte, Bahn- oder Flugtickets bei Bedarf -- ist alles Nötige da? Ja, auch ein Bändchen "Irische Segensgebete" fehlen nicht. Es kann losgehen!Unterwegs, etwas zur Ruhe gekommen, geht mir der Gedanke durch den Kopf, dass das Gepäck, der ganze materielle Aufwand, nur einen, wenn auch sicher wichtigen Beitrag zum Gelingen der Ferien leisten kann. Aber genau so wichtig für das Gelingen ist doch meine innere Einstellung, meine Haltung gegenüber Familie und Freunden, die mit mir unterwegs sind. Wie steht es denn mit meiner Bereitschaft, wirklich Zeit zu haben für die andern; ihnen mit offenem Ohr zuzuhören; auf ihre Wünsche Rücksicht zu nehmen? Fragen über Fragen.Ich nehme die "Irischen Segenssprüche" zur Hand, blättere darin und finde: "Nimm dir Zeit zum Freundlichsein, das ist die Straße zum Glück. Nimm dir Zeit, auf die anderen zu schauen, der Tag ist zu kurz, um selbstsüchtig zu sein." Und an einer anderen Stelle: "Mögest du Gottes Licht auf den vor dir liegenden Wegen sehen, du gehst nicht allein."Ich klappe das kleine Buch zu und weiß: Jetzt ist das Reisegepäck komplett.Ilse Limper, Wittlich Reisegepäck