Glaube im alltag

Erwartungshaltung für das neue Jahr Wir haben vor einigen Tagen ein neues Jahr begonnen und uns gute Wünsche zugesprochen in der Hoffnung, dass sie friedvoll und fruchtbringend sein mögen. Wir leben also in Erwartungen, die wie eine Kette unsere Freuden verbindet.

Was hier "Erwartung" genannt wird, könnte auch "Vorfreude" heißen. So wird der Zusammenhang mit den Freuden noch deutlicher. Es geht um ein Ausstrecken der geistigen Kräfte in die Zukunft hinein. Wir leben auf den morgigen Tag hin, auf die nächste Woche, das bevorstehende Fest, wenn wir damit die Möglichkeit einer Freude verbinden. Diese positive Erwartungshaltung trägt auch über eine vielleicht bedrückende Gegenwart hinweg. So können wir den Kopf oben behalten. Der Blick in die Zukunft stabilisiert die Haltung. Aber woher nehmen wir die Zuversicht solcher Erwartung? Gewiss aus Erfahrungen der Vergangenheit. Erlebte Freuden haben uns mit jener Kraft erfüllt, die uns nach vorne blicken lässt. Als Christen sind wir alle auf demselben Weg, und darum gehen wir ihn als Brüder und Schwestern. So ist es wichtig, dass jeder Gott gegenüber seine Verantwortung übernimmt und in ihm den Urquell der eigenen Existenz wie auch jener der Mitmenschen erkennt. Die Sorgen des Alltags bestehen noch weiter, wenn unser Blick auf Gott gerichtet ist. Die Hindernisse liegen noch immer auf unserem Weg, auch die offenen Fragen bleiben ungelöst. Doch verlieren die Sorgen ihre Übermacht, die Hindernisse schrecken uns nicht, die Fragen enden nicht in Verzweiflung, die Probleme nehmen uns nicht den Atem, wenn wir zu Gott aufschauen. Christliche Sorglosigkeit ist kein blinder Leichtsinn auf höherer Ebene. Sie lebt aus dem Vertrauen auf einen Gott, der auch die alltäglichen Bedürfnisse unseres menschlichen Lebens wichtig nimmt. Lernen wir zuerst, dass unser Herz fest bleibe in Gott, so wird er auch beständig werden in allen seinen Werken. "Gott ist bei uns am Abend und am Morgen, und ganz gewiss an jedem neuen Tag." Erich Mertes, Wittlich

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