Gleise stehen zum Verkauf

MORBACH/FRANKFURT. (iro) Heutzutage bekommt man im Internet nahezu alles: von der elektrischen Zahnbürste bis hin zur Urlaubsreise in die Südsee. Auch die Hunsrückbahn-Strecke von Stromberg nach Morbach ist derzeit im Internet zum Verkauf ausgeschrieben. Doch ein "Schnäppchen" wird die 64 Kilometer lange Strecke zwischen Morbach und Stromberg wohl nicht. Die Deutsche Bahn rechnet mit 862 000 Euro Investitionen, die nötig wären, um aktuellen Sicherheitsmängeln abzuhelfen. In den nächsten fünf Jahren müssten weitere sieben Millionen Euro investiert werden. Auf der Strecke nach Morbach gibt es seit 1976 keinen regelmäßigen Personen-Nahverkehr mehr. Der Güterverkehr wurde 2001 eingestellt. Um den weiteren Betrieb der Strecke streiten derzeit die Deutsche Bahn und das Eisenbahnbundesamt vor Gericht. Interessant wäre ein solches Angebot bei einem symbolischen Kaufpreis "von einem Euro", argumentiert Norbert von Schivanovits, Geschäftsführer der RPE-Eisenbahn in Wachenheim, einer der bisher fünf Interessenten für die Strecke. Doch die Bahn stelle sich offenbar mehrere Millionen Euro vor, die sich zu den Sanierungskosten hinzuaddieren würden. Das Wachenheimer Unternehmen würde für den Kalktransport der BASF nach Ludwigshafen gern die komplette Strecke bis Langenlonsheim erwerben. Doch diesen Teilabschnitt will die Bahn selbst weiterbetreiben. Kommt kein Verkauf zustande, will die Bahn die Strecke stilllegen. Die DB Netz AG fürchtet, dass die Investitionen verloren seien, wenn es später nicht zu einem Streckenausbau zum Flughafen Frankfurt-Hahn kommt.

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