HINTERGRUND

Zu den Brachflächen und Drieschen informiert die DLR Mosel, deren Aufgabe es ist, die Weinbaugemeinden im Strukturwandel zu begleiten: 1995/1996 hat das damalige Kulturamt Bernkastel-Kues in Sachen Entwicklung der Rebflächen im Anbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer einen Flächenrückgang von 30 Prozent bis 2010 prognostiziert.

Heute sagt die DLR, dass der Rückzug noch viel stärker eingetroffen sei. Während in den 80er Jahren über 12 000 Hektar bestockt waren, seien es jetzt unter 9000 Hektar. Es gebe Prognosen, die von 7000 Hektar im Jahr 2010 ausgehen. Folgen sind ordnungsgemäß gerodete Brachflächen oder, wenn die Reben stehen bleiben, so genannte Drieschen, von denen ein enormer Schädlingsdruck ausgeht. In diesem Jahr hat das durch die Schwarzfäule eine neue Dimension erhalten. Es gibt laut DLR Gemeinden mit sehr wenig Brachflächen - andere, wie Reil, sind mit einem Rückgang von 50 Prozent betroffen. Die Auswirkungen auf die Kulturlandschaft und den Tourismus treffen aber alle, so die DLR. Der Strukturwandel im Weinbau und die Aufgabe der Bewirtschaftung werde zwar von allen wahrgenommen, die Maßnahmen fielen aber eher bescheiden aus. Ohne die Mitarbeit der Winzer könne der Strukturwandel nicht erfolgreich begleitet werden. Erfreulich sei, dass in einigen Gemeinden die Winzer mit der DLR Konzepte entwickelten und auch umsetzten. Oberstes Ziel sei, eine möglichst arrondierte Fläche in der Weinbaunutzung zu erhalten und für die Bracheflächen einen "geordneten Rückzug" zu organisieren. Der erste Erfolgsschritt sei erreicht, wenn die aufgegebenen Weinberge zusammenhängend gerodet würden, dann gehe es um die Folgenutzungen. Im Herbst will die DLR Mosel eine Konzeption mit verschiedenen Modulen zum Brachflächenmanagement vorstellen. In ausgewählten Gemeinden soll die Praxistauglichkeit getestet werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort