HINTERGRUND

Fuchsbandwurm Stadtförster Joachim Rodenkirch informiert darüber, wie man sich vor Fuchsbandwurmeiern schützen kann: Waldfrüchte, Gemüse, Salat aus Freilandkulturen sowie Fallobst vor dem Verzehr immer gründlich waschen.

Am sichersten ist es, die Lebensmittel über 60 Grad zu erhitzen, also kochen braten oder backen. Tieffrieren, Desinfektion oder das Einlegen in Alkohol töten den Erreger nicht ab. Erst bei einer Temperatur von minus 80 Grad wird er unschädlich gemacht. Hygienischer Umgang mit Haustieren ist besonders wichtig, wenn Hund und Katze gerne streunen, Mäuse jagen oder im Wald ausgeführt werden. Nach jedem Streicheln gründlich Hände waschen und regelmäßig vom Tierarzt entwurmen lassen. Es gilt insbesondere für Kinder, keine Grashalme in den Mund zu nehmen. Tote Tiere wie Füchse, Rehe, Marder und Mäuse nicht anfassen. Nach Garten-, Feld- und Waldarbeit immer gründlich Hände waschen. Jagd und Wohngebiet Was ist zu tun, wenn man Füchse im Wohngebiet hat? Kreisjagdmeister Günter Vanck informiert über das Thema: "In der letzten Zeit häuften sich die Meldungen über das Vorkommen von Füchsen in der Nähe menschlicher Behausungen. Es wird beobachtet, dass auf brach liegenden Grundstücken oder in Heckenstreifen Baue angelegt werden. Dies sollte man nicht dulden, da durch das Absetzen des Kots und eventuell vorhandener Fuchsbandwurmeier, die Gesundheit der Menschen bei Aufnahme der Eier, beispielsweise mit Gartenfrüchten, gefährdet sein kann." Tollwut dagegen sei in den vergangenen Jahren in unserer Region nicht mehr vorgekommen. Günter Vanck weiter: "In befriedeten Bezirken, dazu zählen Dorf- oder Stadtgebiete, ruht die Jagd. Der Jäger darf hier zunächst nicht eingreifen. Den Eigentümern oder Nutzungsberechtigten von befriedeten Bezirken kann die untere Jagdbehörde in beschränktem Umfang das Fangen und Töten von Füchsen gestatten. Dazu muss man den Nachweis der Fachkenntnis zur Fallenjagd erbringen oder einen Jäger bitten, die Jagd nach Genehmigung der Behörde durchzuführen." Fuchs und Wohngebiet Zur Frage, wie der Fuchs ins Wohngebiet kommt, erklärt Stadtförster Joachim Rodenkirch: "Füchse in Siedlungsgebieten sind nichts Neues. Wie die Urbanisierung den Menschen ändert, so ändert auch der Fuchs seinen Lebensstil. In den großen Gärten und Parkanlagen oder im Grüngürteln unserer Stadt finden die Füchse Deckung, aber vor allem einen reich gedeckten Tisch vor - hohe Dichten an Mäusen und Ratten, weg geworfenes Essen, zahlreiche Tauben und andere Vögel. Außerdem stellen die Füchse rasch fest, dass Menschen ihnen in der Stadt weit weniger feindlich gegenüber stehen als in der freien Feldflur. Deshalb breiten sie sich fast bis zum Stadtzentrum aus. Tatsächlich finden Füchse im Stadtgebiet oft bessere Deckungs- und Nahrungsverhältnisse als in der umgebenden Kulturlandschaft." Er verweist auf die sprichwörtliche Schläue des Tiers, das habe auch eine über mehrere Monate währende erfolglose Fallenjagd an anderer Stelle im Stadtgebiet gezeigt: Nur Katzen der Nachbarschaft hätten sich in die Lebendfangfalle verlaufen. Joachim Rodenkirch: "Wer sich durch Füchse gestört fühlt, sollte versuchen, die Tiere zu verscheuchen oder ihnen den Lebensraum möglichst unangenehm zu gestalten. Wenn die Tiere keine normalen Fluchtreaktionen oder gar Krankheitssymptome zeigen, sollten die Behörden informiert werden."

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