HINTERGRUND

Kasernen-Stadt wird Konversions-StadtDie Wehrmacht: Begonnen hat die militärische Nutzung Wittlicher Stadtgebiets mit dem Bau der Wehrmachtskasernen 1937/38. Grund: Die Lage an der Reichsstraße Koblenz-Trier-Luxemburg, die Eisenbahnstrecke Koblenz-Trier, mit der die Stadt seit 1885 verbunden ist und die Eifelbahn nach Daun (seit 1910), hatten schon im 1. Weltkrieg strategische Bedeutung.

Als die Wehrmacht im März 1936 in das von den Franzosen besetzte Rheinland einrückte, wurde Wittlich als Garnisonsstadt interessant. Mitte 1937 war die Infanterie-Kaserne (mit unter anderem vier Mannschaftshäusern, Reithaus, Pferdestall für 120 Tiere, Fahrzeughalle und Waffenmeisterei) am Klausener Weg fertig. Parallel entstand in der Römerstraße einer Panzer-Abwehr-Kaserne. Die Franzosen: Nach dem 2. Weltkrieg übernahmen die Franzosen, die unter anderem das achte Jägerbataillon in Wittlich stationierten, die Gebäude. 1954/56 errichteten sie die Wohnsiedlung am Klausener Weg, die 1981/82 in der Brunoy-Straße erweitert wurde. 3000 Franzosen lebten in den 70er-Jahren in Wittlich. 1996 wurde der Abzug der Soldaten bekannt. 1999 verließen die letzten Militärangehörigen die Stadt. Stadt und Bund: Das Gelände ging 1999 in Bundesbesitz über. 2004 erwarb die Stadt Wittlich 18 Hektar Konversionsgebiet, auf dem auf die Marshal-Foch-Kaserne stand. Für rund zwei Millionen Euro wurde die Kaserne Mitte 2005 abgerissen. Im Januar diesen Jahres wurde die Bitburger Firma Fandel und Palzkill mit dem Abriss der alten französischen Schule beauftragt. Die Bitburger Investoren haben vom Bund 6,3 Hektar Konversionsfläche gekauft. In ein bis eineinhalb Jahren sollen die Wohnblocks im "Klausener Weg" und "Brunoy-Straße" eingestampft sein. Mit dem Bau der ersten Häuser wird noch dieses Jahr gerechnet. (scho)

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