Höchste Zeit zu handeln

Ohne Winzer kein Erhalt der Wein- und Kulturlandschaft Mosel! Die Aufforderung des 63-jährigen Leiwener Winzers Herbert Junk, "Lasst uns weiterarbeiten!", sollte endlich die Winzerschaft und deren Interessenvertreter aufrütteln.

Nicht nur die geringen Renten der Alterssicherung für Winzer und Landwirte von 550 Euro für ein Ehepaar sind ein Grund für diese Aufforderung, sondern es steht noch viel mehr auf dem Spiel. Wenn die Verschandelung der Wein- und Kulturlandschaft nicht gestoppt wird, wenn man zusieht, wie ein Winzer nach dem anderen seinen Betrieb aufgeben muss, weil in den so genannten fetten Jahren vielfach die Söhne und Töchter in die Ballungsgebiete abgewandert sind, dann ist es allerhöchste Zeit zu handeln. Viele Versuche werden unternommen, um unsere Wirtschaft anzukurbeln (z.B. Ich- AG s). Aber es klappt hinten und vorne nicht. So ist es wirklich nicht zu verstehen, wie hier bei uns arbeitswillige Menschen ohne plausiblen Grund daran gehindert werden, einiges hinzu zu verdienen. Vor allem kann man davon ausgehen, dass dieses zusätzliche Einkommen zum allergrößten Teil unserer Region zugute käme. Wenn auch seinerzeit Söhne und Töchter der Betriebsinhaber abgewandert sind, ließe sich nun vielleicht der Trend umkehren, weil das Leben auf dem Lande inzwischen wieder durchaus attraktiv geworden ist. Von den vielen jungen Menschen (auch Arbeitslose) wären sicher etliche bereit, hiesige Betriebe zu übernehmen, wenn sie die Möglichkeit hätten, von den Inhabern - sofern diese noch rüstig sind - mit den Arbeiten im Weinberg vertraut gemacht zu werden. Das würde unserer Region zusätzliche Chancen eröffnen und könnte ihr damit zu neuer Blüte verhelfen. Artur Greis Ortsbürgermeister von Reil

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